Krefeld Integrationszentrum: 30 Jahre "Vielfalt leben"

Krefeld · Im Kultur.Punkt Friedenskirche feierten Gäste gestern das 30-jährige Bestehen der kommunalen Anlaufstelle.

"Wir leben Vielfalt" - das ist das Motto des Kommunalen Integrationszentrums Krefeld, das es nun schon seit 30 Jahren gibt. Aus diesem Anlass versammelten sich gestern Mitwirkende, Besucher und Politiker im Kultur.Punkt Friedenskirche.

Seine Wurzeln hat das Integrationszentrum im Jahr 1975, als man in Krefeld das Problem der Beschulung der zweiten und dritten Generationen von "Gastarbeitern" erkannte. Für die sprachliche und soziale Integration wurde ein Konzept entwickelt, das überregional als das "Krefelder Modell" bekannt wurde. Die Erfahrungen aus diesem Konzept nahm man 1986 mit auf in die Entwicklung der regionalen Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte (RAA) - die Geburtsstunde des Integrationszentrums.

Doch mit den Jahren waren nicht nur die Kinder der Zuwanderer auf eine stärkere Integrationsarbeit angewiesen, sondern auch die Generation der Zuwanderer selbst. Somit wurde die RAA 2013 in das Kommunale Integrationszentrum überführt. Als Anlauf- und Koordinierungsstelle steht im Mittelpunkt die Integrationsarbeit als Querschnittsaufgabe auszugestalten. Die Mitarbeiter des Zentrums beraten Vereine, Verbände sowie die Stadtverwaltung bei ihrer interkulturellen Ausrichtung und leisten Öffentlichkeitsarbeit. Mit verschiedenen Projekten fördert das Integrationszentrum außerdem das friedliche Zusammenleben. Spezialisiert hat sich die Einrichtung bis Ende 2017 auf die Felder "Integration durch Sport" und "Integration durch Bildung".

Auf der Veranstaltung gestern betonte Oberbürgermeister Frank Meyer die Bedeutung dieser wichtigen Arbeit für Krefeld. "Es geht nicht nur um das Erlernen der Sprache, sondern auch um die Einbindung in Gesellschaft und Politik. Für diese Kultur der Verständigung steht das Integrationszentrum und leistet mit seinen Projekten einen herausragenden Beitrag."

Dass diese Integrationsarbeit verbinden kann und beide Seiten davon profitieren können, zeigten auch die Unterhaltungseinlagen verschiedener Künstler. Die Tänzerin Jansua Uthayakumar verzauberte mit ihrem indischen Tanz und Murat Cakmaz begleitete die Veranstaltung mit Klängen auf seinem türkischen Instrument Naz, das einer Panflöte gleicht. Das Mobile Jugendtheater "Juckreiz" präsentierte "Integration leicht gemacht" in Form von Improvisationstheater, das für ausgelassene Lacher im Publikum sorgte. Auch der anschließende Imbiss war eine kulinarische Reise in ferne Länder.

(RP)
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