Korschenbroich Mexx-Outlet gerettet, Zentrale wird aufgelöst

Korschenbroich · Der Name Mexx bleibt. Markenrechte der insolventen Modekette sind verkauft. Die Shops in Korschenbroich und Gladbach sind gerettet.

 Mit Plakaten wirbt das Outlet an der Friedrich-Ebert-Straße für den Abverkauf: Die Läden in Korschenbroich und Gladbach wird es auch künftig geben.

Mit Plakaten wirbt das Outlet an der Friedrich-Ebert-Straße für den Abverkauf: Die Läden in Korschenbroich und Gladbach wird es auch künftig geben.

Foto: ILG

Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die deutschen Töchter der niederländischen Modekette Mexx soll die Hälfte der Läden in Deutschland erhalten bleiben. Verhandelt werde derzeit über die Weiterführung von 15 beziehungsweise 16 Geschäften. Aktuell konnten bislang sechs Läden an den neuen Besitzer übertragen werden, dazu gehört auch das Outlet an der Friedrich-Ebert-Straße in Korschenbroich und der Shop in Mönchengladbach. Das bestätigte gestern der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter Georg Kreplin.

Eine Kündigung für die 30 Mitarbeiter der Verwaltungszentrale ander Mühlenstraße konnte der Insolvenzverwalter allerdings nicht verhindern: Diese Nachricht sei nicht neu, so Kreplin gestern. Die Immobilie sei seit rund einem Jahr verkauft, die anstehenden Kündigungen seit Dezember bekannt.

 Die insolvente Modekette Mexx mit Deutschland-Sitz in Korschenbroich: Das Gebäude an der Mühlenstraße ist verkauft. Es wird bis Ende April geräumt.

Die insolvente Modekette Mexx mit Deutschland-Sitz in Korschenbroich: Das Gebäude an der Mühlenstraße ist verkauft. Es wird bis Ende April geräumt.

Foto: LBer

Der Düsseldorfer Sanierungsexperte sieht sich trotz der anstehenden Entlassungen auf einem guten Weg: "Die Markenrechte des Unternehmens sind bereits an einen türkischen Investor verkauft. Der Textilkonzern Eroglu will die Marke in Deutschland halten. Jetzt wird über die Weiterführung der zuletzt noch 27 bestehenden Shops und Outlets verhandelt." Einfach gestaltet sich die Mexx-Rettung allerdings nicht: "Schließlich müssen auch die Vermieter jeweils neue Mietverträge mit dem Investor als neuem Inhaber der Marke Mexx abschließen. Darauf habe ich leider nur bedingt Einfluss", sagt Kreplin.

Der Mutterkonzern des Investors, die Eroglu Holding Inc. aus der Türkei, gehört weltweit zu den führenden Textilanbietern und unterhält bereits rund 600 eigene Filialen. Der Konzern hatte schon im Februar die internationale Mexx-Gesellschaft in Amsterdam erworben. Jetzt hat Eroglu eigens für die Abwicklung in Deutschland die Holer Deutschland GmbH gegründet. "Die neue Gesellschaft schließt die Mietverträge für die noch verbleibenden Läden und übernimmt die Mitarbeiter", erklärt der Insolvenzverwalter.

Dass Mitarbeiter wie beispielsweise in Korschenbroich keinen Lohn mehr ausbezahlt bekommen hätten, weist Georg F. Kreplin energisch zurück. Die Gehälter seien bis einschließlich Februar gezahlt worden. "Wir wollen so viel wie möglich von den alten Gesellschaften in die Zukunft führen, um Standorte und damit auch Arbeitsplätze zu erhalten", formuliert Kreplin sein Ziel. Realistisch spricht er von 100 bis 150 Arbeitsplätzen, die bundesweit von 400 übrig bleiben werden. Den rund 250 bis 300 Mitarbeitern wird noch - laut Kreplin - in diesem Monat gekündigt: "Sie werden mit dem Kündigungsschreiben freigestellt. Sie können aber ab sofort Arbeitslosengeld beziehen." Die Differenz zum vorherigen Nettolohn von rund 40 Prozent will Kreplin - bis zum Ende der Kündigungsfrist - aus der Insolvenzmasse ausgleichen. Der Düsseldorfer Sanierer hofft, bis Mitte März auf eine Lösung für die deutschen Läden. Die Gläubigerversammlung ist vom Gericht für den 29. April in Düsseldorf angesetzt.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort