Korschenbroich/Jüchen Korschenbroich und Jüchen: Weniger Unfälle

Korschenbroich/Jüchen · Die Zahl der Verunglückten im Rhein-Kreis Neuss ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr von 1602 auf 1798 gestiegen. 13 Menschen starben, fünf mehr als 2010.

 Kreuzung L 381/L 361: Der Unfall forderte im Herbst sechs Verletzte.

Kreuzung L 381/L 361: Der Unfall forderte im Herbst sechs Verletzte.

Foto: Polizei

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hätte als Leiter der Kreispolizeibehörde gern bessere Nachrichten verkündet. Doch der positive Trend der Vorjahre hat sich in Bezug auf die Zahl derjenigen, die bei Verkehrsunfällen getötet oder verletzt wurden, kreisweit nicht fortgesetzt.

Anders in Korschenbroich und Jüchen: So sank die Zahl der Unfälle in Korschenbroich von 296 im Jahr 2010 auf 288 im vergangenen Jahr. In Jüchen wurden 2011 161 Unfälle gemeldet, 15 weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Verletzten jedoch stieg in der Gemeinde an — von 57 in 2010 auf 64 in 2011. In Korschenbroich verzeichnet die Statistik der Kreispolizeibehörde für 2011 einen Verletzten weniger als für 2010 (112).

Von den 13 Menschen, die im vergangenen Jahr auf den Straßen des Rhein-Kreises den Tod fanden, starben einer in Jüchen und zwei in Korschenbroich. Zu hohe Geschwindigkeit, sagt Gerhard Kropp, Leiter der Direktion Verkehr, sei der Hauptgrund für "schwerwiegende Folgen" von Unfällen. Weitere Unfallursachen: Alkohol, Drogen, Abstand, missachtete Vorfahrt, falsches Abbiegen, Überholen.

Unterteilt nach Altersgruppen war kreisweit der Anstieg bei den über 65-Jährigen, die an einem Unfall beteiligt waren, am höchsten — nämlich 283 (2010 waren es 216). In Jüchen stieg deren Anzahl von sechs in 2010 auf zehn in 2011, in Korschenbroich dagegen sank sie von 22 (2010) auf 14 (2011). In der Gruppe der bis 14-Jährigen waren in Korschenbroich 2011 drei Kinder weniger (6) beteiligt, in Jüchen dagegen drei mehr (7 in 2011). Kein Kind starb im vergangenen Jahr im Straßenverkehr.

"Jeder Tote und Verunglückte ist einer zu viel", sagte Petrauschke. Daher werde weiterhin verstärkt gegen Raser vorgegangen. Zum Beispiel mit der landesweiten Kampagne "Brems Dich — rette Leben".

Dabei werden nicht nur Autofahrer ins Visier genommen, sondern ebenso Radfahrer und Fußgänger. Denn auch die waren kreisweit im vergangenen Jahr mehr an Unfällen beteiligt. 199 Fußgänger waren es im Vergleich zu 165 in 2010, und 523 Radfahrer im Vergleich zu 461. Weiter zunehmend ist auch die Zahl der Unfallfluchten, die um 66 Fälle auf 2861 angestiegen ist. 142 davon waren mit "Personenschaden".

"Es ist besonders verwerflich, wenn sich Unfallverursacher aus dem Staub machen, ohne sich um die Verletzten zu kümmern", sagte Detlef Gernandt, Abteilungsleiter Polizei, und fordert daher alle, die einen Unfall beobachten, auf: "Immer die 110 wählen." Verkehrserziehung in Schulen und Kindergärten, Crash-Kurse für Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11, Trainingseinheiten für Fußgänger und junge Fahranfänger sowie ein Radfahrtraining für Senioren sollen die Unfallzahlen wieder senken.

(RP/rl/ila)
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