Korschenbroich Helfer aus Nächstenliebe

Korschenbroich · Der Ur-Korschenbroicher Josef Merten ist ein heimatverbundener Mensch. Für ihn ist es eine Selbstverständlichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Er ist sowohl Ortsverbands-, als auch Kreisverbandsvorsitzender des VdK.

Neersbroich Seine ersten Ehrenämter übernahm Josef Merten bereits als Chemie-Student in Aachen. Der Ur-Korschenbroicher war später Präsident der St.-Katharina-Junggesellen-Bruderschaft, Schützenkönig, und als Bezirksbundesmeister gehörte er in die 1970er Jahren zu den Organisatoren des Bundesschützenfestes in Mönchengladbach. Dass er Ehemann und Vater von drei Töchtern ist, ist so selbstverständlich nicht: Ursprünglich hatte Dr. Josef Merten den Wunsch, Geistlicher zu werden.

Seine Kindheit war geprägt durch den frühen Verlust des Vaters, der im Zweiten Weltkrieg sein Leben ließ. Seine Mutter war Mitglied im VdK; der Verband kümmerte sich damals hauptsächlich um Kriegsopfer und Hinterbliebene. Der junge Josef Merten wurde Internatsschüler am Heilig-Geist-Gymnasium in Knechtsteden. Zu seinen Klassenkameraden gehörte der frühere Korschenbroicher Stadtdirektor Willi Esser. Die letzten vier Jahre seiner Gymnasialzeit verbrachte Josef Merten im Internat des Heilig-Geist-Gymnasiums in Menden im Sauerland.

Statt Theologie studierte Josef Merten Chemie in Aachen, promovierte und verbrachte sein gesamtes Berufsleben im Bayer-Konzern. Während seines Studiums gehörte er zwei Jahre lang dem Studentenparlament an — und der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Kaiserpfalz.

Der 70-Jährige, der 15 Jahre lang die Samstage nutzte, um an einem Gymnasium in Mönchengladbach Chemie zu unterrichten, lebt seit 1980 in Neersbroich. Zehn Jahre zuvor war er Schützenkönig der St.-Katharina-Junggesellen. Seine Frau hat er nicht lange überreden müssen, ihm als Königin zur Seite zu stehen: Ihr vor kurzem verstorbener Vater, Alt-Bürgermeister Heinrich Mühlen, war Präsident der St.-Donatus-Bruderschaft in Pesch. Die Liebe zum Sommerbrauchtum hatte sie daher früh verinnerlicht. Josef Merten geht es nicht anders. Dass er sich immer wieder für andere einsetzte, erklärt er mit einem Schmunzeln: "Vielleicht ist das so eine Art Helfersyndrom."

Von 1969 bis 1984 gehörte er dem Gemeinde- beziehungsweise Stadtrat an. Und aus dem VdK machte er sowohl auf Orts-, als auch auf Kreisebene einen mitgliederstarken Verband; im vergangenen Jahr erfolgte die reibungslose Fusion der Ortsverbände Korschenbroich und Kleinenbroich.

Langeweile ist kein Thema für den rüstigen Senior: Der Hund muss regelmäßig ausgeführt werden, der Garten braucht Zuwendung, einmal im Monat trifft sich der aus Studentenzeiten stammende "Aachener Freundeskreis". Und wenn alles gut geht, wird der Vater von drei Töchtern im Alter zwischen 31 und 35 Jahren in diesem Jahr zum ersten Mal Großvater.

(RP/rl)
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