Souvenir aus Köln Dom-Touristen lassen Tücher gegen nackte Haut mitgehen

Köln · Eigentlich sollen sie nackte Schultern, freie Bäuche oder hervorlugende Unterwäsche von Besuchern des Kölner Doms bedecken - doch die erst vor sechs Wochen angeschafften 700 Tücher zum Verhüllen sind weg.

 Der Kölner Dom (Archivbild).

Der Kölner Dom (Archivbild).

Foto: dpa, obe_sv mg tmk vfd

Die am Dom-Eingang ausgehändigten Textilien gegen zu viel nackte Haut haben viele Touristen als Souvenir mitgehen lassen, wie der Sprecher des Domkapitels, Matthias Deml, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur sagte. Die Tücher, die noch relativ transparent ausgefallen seien, würden nun durch blickdichtere Exemplare ersetzt.

Laut Deml sieht die Kleiderordnung des Doms beispielsweise vor, dass Männer ihre (nicht religiöse) Kopfbedeckung abnehmen. Auch müssten ihre kurze Hosen über die Knie reichen. Geduldet würden auch nicht freie Schultern, nackter Bauch oder sichtbare Unterwäsche. Es sei aber ein großes Anliegen des Dompropstes, alle Menschen in der Kathedrale willkommen zu heißen. Damit Besucher nicht abgewiesen werden müssten, seien 700 Tücher angeschafft worden. Sie seien nach ihrer Ausgabe aber nicht zurückgegeben worden. Nun sei zu überlegen, wie künftig eine Mitnahme der neuen Tücher verhindert werden kann. Die nächste Charge werde in zwei bis drei Wochen geliefert.

Nach Angaben des Sprechers gibt es bei Temperaturen von über 30 Grad viele sehr leicht bekleidete Touristen, die den Dom besichtigen wollen. Auf die Tücher reagierten die Leute meistens verständnisvoll. In vielen südlichen Ländern wie Italien seien die Textilien zum Verhüllen üblich.

(felt/kna)
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