Flucht vor der Polizei Autofahrer nach wilder Verfolgungsfahrt durch Köln festgenommen

Köln · Ein 54-Jähriger ist am Samstagabend quer durch Köln gerast und hat mehrere Unfälle verursacht. Die Polizei war ihm dabei immer dicht auf den Fersen. Warum der Wohnsitzlose so handelte, ist laut Ermittlern noch völlig unklar.

Verfolgungsjagd in Köln - Mann festgenommen
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Wohnsitzloser nach Verfolgungsjagd in Köln festgenommen

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Foto: Markus Gerres

Es klingt unglaublich: Da rast ein Mann über die Autobahn Richtung Köln, heizt dann von Süden am Rhein entlang einmal quer durch die Innenstadt und kann erst im Nordwesten festgenommen werden. Aber genau das ist laut Polizei am Samstagabend passiert.

Der 54-Jährige, der so gehandelt haben soll, war laut Zeugen gegen 22 Uhr in einem Mercedes ML – also einem durchaus hochmotorisierten SUV – mit Dortmunder Kennzeichen bei Kerpen auf der A4 unterwegs. Sie riefen die Polizei, weil der Mann starke Schlangenlinien fuhr, teils ohne Licht und mit ständig wechselnden Geschwindigkeiten. Als die Ermittler den Mann kontrollieren wollten, ignorierte er die Anhaltezeichen. Am Kreuz Köln-Süd fuhr er ab – und flüchtete offenbar vor der Polizei, wobei er mehrere rote Ampeln überfuhr. Darauf folgte eine Verfolgungsjagd quer durch die Kölner Innenstadt, an der 27 Streifenwagen beteiligt waren:

  • Über Militärringstraße und Oberländer Ufer fuhr er über die Rheinuferstraße bis in die Innenstadt. Über Goldgasse und Breslauer Platz ging die halsbrecherische Fahrt über Ursulastraße, Victoriastraße und Kyotostraße weiter in Richtung Mediapark – immer verfolgt von der Polizei.
  • In der Straße „Am Kümpchenshof" prallte der SUV gegen einen Ampelmast. Der Fahrer ließ sich davon nicht aufhalten. Es ging weiter über Maybachstraße und Erftstraße auf die Subbelrather Straße in Richtung Neuehrenfeld.
  • An der Einmündung Sandweg/Grüner Brunnenweg im Stadtteil Bickendorf rammte der Mann einen am Straßenrand geparkten Auto-Anhänger. Hier gelang es den Polizisten schließlich, das Fahrzeug anzuhalten. Sie blockierten es mit zwei Streifenwagen. Doch der Fahrer versuchte trotzdem, die Flucht fortzusetzen, und rammte die Streifenwagen. Laut Polizei wurden sie aber nur leicht beschädigt.

Die Polizisten konnten den 54-Jährigen aus dem Auto ziehen. Er wurde dabei leicht verletzt, ebenso zwei Polizeibeamte. Zwei Augenzeugen bekamen einen Schock.

Die Polizei bezeichnet den Mann als wohnsitzlos. Sie vermutet, dass er unter Medikamenteneinfluss stand. Im Krankenhaus wurde ihm eine Blutprobe entnommen.

Jetzt suchen die Ermittler weitere Zeugen der Fahrt. Hinweise nimmt das Verkehrskommissariat 2 unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail entgegen.

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