Körperverletzung, Vandalismus Kölner Polizei wegen Abiturienten im Dauereinsatz

Köln · Kölner Abiturienten haben in der Nacht zum Montag in der Innenstadt für einen Dauereinsatz der Polizei gesorgt. Bis zu 20 Mal mussten die Beamten ausrücken. Das Spektrum der Straftaten reichte vom Abbrennen von Pyrotechnik über Körperverletzungen bis zu Vandalismus.

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Foto: Radowski/Youtube

Die Polizei ist nach eigenen Angaben in der Nacht zum Montag zu 13 Einsätzen ausgerückt. Mehrere Hundert angehende Abiturienten sieben Gymnasien randaliert. Es seien Anzeigen wegen teils gefährlicher Körperverletzung, Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz und Sachbeschädigung geschrieben worden, sagte ein Polizeisprecher. Man haben Drogen beschlagnahmt, außerdem Baseballschläger und eine zur Schlagwaffe umgebaute Fahrradkette. Das teilte die Polizei am Montag mit.

Für die Abiturienten in der Region beginnt am heutigen Montag die letzte Schulwoche vor den Prüfungen. Traditionell wird das mit einer Mottowoche gefeiert, zu der die Schüler jeden Tag in einer anderen Verkleidung zur Schule kommen. Immer wieder laufen die Feiern aber auch aus dem Ruder. Nachdem vergangene Woche etwa 60 junge Leute einige Polizisten angegriffen hatten, verschärfte die Polizei in der Nacht die Sicherheitskontrollen.

Polizei bei Abi-Scherz mit Wasserbomben
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Polizei bei Abi-Scherz mit Wasserbomben

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Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um rivalisierende Schüler-Gruppen, die sich in mehreren Stadtteilen gegenseitig angriffen und die Schulen ihrer Gegner beschädigten. Dem Sprecher zufolge haben die Schüler Fassaden und Fenster mit Eiern oder Toilettenpapier beworfen, Flächen mit Kreide oder Mehl beschmiert, Konfetti geworfen und Graffitis gesprüht. An einigen Orten trafen die Beamten auf nur wenige Fast-Abiturienten, an anderen Einsatzorten waren es rund 60 Schüler. Viele waren betrunken.

"Dass Grenzen überschritten werden bei sogenannten Abi-Scherzen, das kennen wir schon seit Jahren", sagte Polizeisprecher Dirk Weber. Das gelte leider zunehmend auch für aggressive Auseinandersetzungen unter rivalisierenden Schüler-Gruppen. Neu sei der diesmal frühe Zeitpunkt dieser Eskalationen. Schon am vergangenen Freitagabend war eine Abi-Vorfeier von rund 50 Schülern in der Domstadt ausgeufert.

(lsa/dpa)
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