Kleve Weitere Bedenken gegen Querspange

Die Querspange zwischen Tiergartenstraße und Landwehr sei aus denkmalpflegerischer Sicht erneut zu überdenken. Das fordert der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz.

Der neue Tiergarten werde durch die von Straßen.NRW geplante "Querspange" als Teil der Klever Umgehungsstraße beschädigt und beeinträchtigt, die Eichenallee vom Gesamtdenkmal Tiergarten abgetrennt, die räumlichen funktionalen Bezüge unterbrochen.

"Deshalb sieht der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz den geplanten Verlauf der "Querspange" südöstlich der Eichenallee mit größtem Bedenken", heißt es in einem Brief des Vereins an den Bürgermeister. Vor 350 Jahren ließ der Statthalter Prinz Moritz von Nassau-Siegen die Eichenallee als Straße zur schnurgeraden Verbindung zwischen der Bahn nach Nimwegen und der Wasserburg bauen.

Doch die Straße war und ist mehr als eine Wegeverbindung: sie ist wichtiger Teil des Alleensystems von Nassaus großer "Parkanlage" Kleve und schließt das untere Parkdreieck Amphitheater, Neuer Tiergarten und Kanal nach Norden hin ab. Bis heute zieht die Eichenallee eine klare Kante in die Felder zwischen Rindern und Tiergartenwald. Als Straße wird die Allee schon lange nicht mehr genutzt — sie ist im Gegenteil die einzige der von Nassau angelegten Alleen, die nicht durch Asphaltdecke oder Motorverkehr (wie etwa Linden- oder Nassauerallee) gestört wird und so in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten ist.

Die mit der Umsetzung der Straßenplanung einhergehenden Verluste im "historischen Zeugniswert" der Gesamtanlage sei nicht ausgleichbar, sagt der Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dessen Vorsitzender Frithjof Kühn, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, ist.

Deshalb solle die Planung nochmals überdacht werden, geprüft werden ob die Straße notwendig ist oder on es Alternativen wie die Wiederaufnahme des Schienenverkehrs gibt. Weiterhin müsse die Trassenvariante hinsichtlich einer Kulturgüteranalyse erneut untersucht werden.

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