Kleve-Materborn St. Monika: Investition in die Zukunft

Kleve-Materborn · Am Sonntag wurden die neuen Hausgemeinschaften neben Burg Ranzow eingesegnet. 4,6 Millionen Euro hat sich der Träger den Neubau kosten lassen. Vom Konzept ist man dort überzeugt, denn der Bedarf wächst und verändert sich stetig.

 Geschäftsführerin Stephanie Kirsch und Seniorenhausleiter Dieter Bergmann im Gemeinschaftsraum mit angeschlossener Küche.

Geschäftsführerin Stephanie Kirsch und Seniorenhausleiter Dieter Bergmann im Gemeinschaftsraum mit angeschlossener Küche.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Voll im Zeitplan, trotz eines ungewöhnlich langen Winters — das können auch nicht alle Bauherren behaupten. Dementsprechend zufrieden zeigte sich die Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur heiligen Maria, Stephanie Kirsch, bei der Einsegnung der Wohngemeinschaften St. Monika. Die sollen bald ein neues Zuhause für 40 Senioren werden. "Damit haben wir hier am Standort Kleve-Materborn neue Wohn- und Lebensangebote für Menschen mit Demenz geschaffen, die bereits seit Jahren in Planung waren und nun endlich Wirklichkeit geworden sind", sagt Kirsch.

 Weihbischof Wilfried Theising segnete die Wohngemeinschaft ein – und unterhielt sich mit den Bewohnern.

Weihbischof Wilfried Theising segnete die Wohngemeinschaft ein – und unterhielt sich mit den Bewohnern.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

4,6 Millionen Euro hat der Neubau gekostet. Eine Investition in die Zukunft, denn der Bedarf wird immer größer. "Wir glauben fest daran, dass das Haus eine Institution wird", so die Geschäftsführerin. Insgesamt vier Hausgemeinschaften mit jeweils zehn Bewohnern leben bald in St. Monika. 15 Plätze sind bereits vergeben, nach und nach sollen die restlichen besetzt werden. "Wir wollen innerhalb eines halben Jahres alle 40 Plätze vergeben haben", sagt Seniorenhausleiter Dieter Bergmann.

Nicht schneller — schließlich solle die Qualität des Hauses nicht unter einer überstürzten Belegung leiden. "Bei der Geschwindigkeit der Anfragen könnte es aber durchaus schneller gehen", so Bergmann. Denn gerade spezielle Angebote seien immer gefragter.

Die Wohngemeinschaften von St. Monika sind vor allem für die Betreuung von Demenzkranken ausgerichtet. "Das klassische Konzept des Altenheims gibt es fast nicht mehr", sagt Kirsch. "Die Angebote werden immer differenzierter. Die Senioren wollen sich auch aussuchen, ob sie lieber in Gemeinschaftsgruppen oder alleine wohnen. Auch der Bereich der ambulanten Pflege wird in den nächsten Jahren noch einmal wachsen", sagt die Geschäftsführerin.

Die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur heiligen Maria ist Träger von insgesamt 17 Seniorenhäusern, betreut mit rund 1550 Mitarbeitern 1600 Bewohner. Dazu gehört auch Burg Ranzow in direkter Nachbarschaft zum Neubau. Mit St. Monika wurden 40 neue Arbeitsplätze in Materborn geschaffen, gemeinsam mit den bereits vorhandenen sind es jetzt 100 vor Ort. "Unsere Mitarbeiter aus Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft begleiten die Bewohner. Sie strukturieren ihren Tagesablauf und sorgen für individuelle Aktivierung und Ansprache", erklärt Dieter Bergmann. So werden besonders die Gemeinschaft und das Miteinander gefördert.

Der Neubau neben Burg Ranzow bietet Gemeinschaftsräume, großzügige Küchen, individuelle Rückzugsbereiche und sogar ein Wellnessbad mit Whirlpool. "Ich habe noch von keinem gehört, dem es gar nicht gefallen hat", sagt Dieter Bergmann. "Ein Zimmer für einen Bewohner mit mittlerer Pflegestufe kostet um die 3800 Euro pro Monat", so der Seniorenhausleiter. Anfragen kommen aus dem gesamten Kreis Kleve — aber durchaus auch von weiter weg.

Dass es den Seniorinnen Materborn gefällt, davon konnte sich auch Weihbischof Wilfried Theising von den Bewohnern persönlich berichten lassen, als er gestern die Wohngemeinschaften feierlich einsegnete. Anschließend lernten nicht nur die 100 geladenen Gäste, unter ihnen auch Bürgermeister Theo Brauer, die neue Einrichtung kennen, sondern auch alle Neugierigen im Rahmen des anschließenden Einweihungsfests. Dafür schien — anders als alle Prognosen es vorhergesagt hatten — sogar die Sonne.

(lukra)
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