Schulentwicklung in Monheim Monheim wird wieder Träger des Ganztags

Monheim · In den beiden Ausschüssen Schule und Sport sowie Jugendhilfe hat die Stadt sich das Okay für die Gründung der beiden neuen Grundschulen geholt, damit die Anträge bei der Bezirksregierung gestellt werden können.

 Der Containerriegel (links) am Lottenschulzentrum wird künftige Schüler der Schule Im Pfingsterfeld aufnehmen. -

Der Containerriegel (links) am Lottenschulzentrum wird künftige Schüler der Schule Im Pfingsterfeld aufnehmen. -

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stadt Monheim wächst. Vor allem Familien zieht es dorthin. Das bringt mehr Schüler. Um den Bedarf zu decken, hat der Rat bereits im Juni 2020 den Baubeschluss für eine dreizügige Grundschule Im Pfingsterfeld sowie für eine zweizügige an der Bregenzer Straße in Baumberg gefasst. Jetzt geht es an die inhaltliche Ausrichtung, die von der Bezirksregierung genehmigt werden muss. Die „Rahmenbedingungen“ für das künftige Schulprogramm hat eine Expertengruppe erarbeitet, der unter anderem Bereichsleiterin Simone Feldmann (Schule, Sport, Jugend) und Schulleiter Achim Nöhles (Lerchenweg) sowie die Schulrätin Sandra Burchgard angehören. Das Rahmenkonzept, so erläutert Achim Nöhles, orientiert sich am bestehenden Konzept, dem ganztägigen Lernen im Rhythmisierten Ganztag zwischen Anspannung, Arbeit und Entspannung. Das könne von jeder Schule später individuell umgesetzt werden, dürfe aber nicht hinter diese Standards zurückfallen. Im Zentrum, so Nöhles, stehen die Bedürfnisse der Kinder, die im Rahmen der Ganztagsbetreuung berücksichtigt würden. Das sei nicht an klassische Fächer gebunden. Klar sei auch, dass die Kinder in der Grundschule natürlich „Rechnen, Schreiben und Lesen lernen“, greift er die potentielle Kritik am Konzept auf. Teil des Rahmenkonzeptes ist auch, dass Kinder früh lernen, sich in einer demokratischen Gesellschaft zu orientieren. „Die Einordnung wird immer wichtiger“, so Nöhles. Das gelte auch für digitale Prozesse. „Das Rahmenkonzept formuliert einen Anspruch“, bringt es Nöhles auf den Punkt, der dann vom künftigen Personal der Schule in ein Schulprogramm aufgenommen wird.

Das Konzept des Offenen Ganztags ist in Monheim an allen sechs bestehenden Schulen Alltag. Die verschiedenen Träger – Awo, Katholische Jugendagentur und Evangelische Gemeinde – betreuen je zwei Schulen. Für die beiden neuen will die Stadt selbst die Trägerschaft übernehmen. Dr. Michael Maas (Awo Bezirksverband) bedauerte stellvertretend für alle Träger, dass keiner von ihnen den Zuschlag für die „attraktive Trägerschaft“ bekommen hat, zumal die Monheimer Schulen im Landesvergleich überdurchschnittlich gut ausgestattet seien. Er wertet die Entscheidung der Stadt als „Fehlentscheidung“. Kurt Peters von der katholischen Gemeinde stellte die Frage, ob nun alle Eltern ihre Kinder in den Ganztag geben müssen. Simone Feldmann beschreibt für die Stadt die Entwicklung: Die Ganztagsquote liegt bei 90 Prozent. Und sie werde steigen. Das sei zwar kein gebundener (verpflichtender) Ganztag, das gehe rechtlich nicht. De facto sei es aber so. Darüber hinaus werde beim Land gerade ein Anspruch auf einen Ganztagesplatz diskutiert. Gleichzeitig haben Eltern jedoch einen Anspruch auf einen Halbtagsschulplatz bis 14 Uhr.

Die Entscheidung für die Stadt als Träger des Rhythmisierten Ganztags sei eine politische, die für mehr Vielfalt sorge, fasst Lydia Hannawald von der Mehrheitspartei Peto zusammen. Dr. Angela Linhard (CDU) hob die Qualität des Rahmenkozepts hervor, kritisierte aber enbenfalls, dass die Stadt die Trägerschaft übernehme. Die CDU konnte sich mit einem Antrag auf eine Ausschreibung nicht durchsetzen.

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