Bedburg-Hau Kommentar: Die Argumente sind ausgetauscht

Bedburg-Hau · Der Bürger muss entscheiden. Das hat der Rat der Gemeinde mit der Mehrheit von FDP und CDU so beschlossen. Denn da stehen auf der einen Seite engagierte Bürger, die ihr Bad behalten wollen, die den Treff für Jung und Alt nicht missen mögen, die sicherstellen wollen, dass auch ihre Kinder in dem Bad schwimmen lernen, die einen Verein gründen, um dieses Bad am Leben zu erhalten.

Die Unterschriften zum Erhalt des Bades sammelten.

Auf der anderen Seite sind die Bedenken der Politiker abzuwägen, die die Schieflage des Haushaltes im Blick haben, die die Investitionen sehen, die noch über die 1,5 Millionen Euro hinaus in das Bad gesteckt werden müssen. Sie haben sich guten Gewissens gegen das Ansinnen der Bürger gestellt, weil sie Hallenbad und Haushalt nicht in Deckung bekommen und glauben, die Sanierung des Bades nicht verantworten zu können.

Letztlich sind die Argumente getauscht. Jetzt muss der Bürger abwägen.

Schön wäre es, wenn die Verwaltung dem Bürger reinen Wein einschenkte: Das Bad zum Nulltarif gibt es nicht. Kredite müssen nicht nur bedient, sondern auch zurückgezahlt werden. Man wird (mit oder ohne Forensik-Geldern, die es auch nicht unendlich gibt) an anderer Stelle sparen müssen, um sich das Bad leisten zu können — was in Ordnung ist, wenn man es sich leisten will. Das wird man umso mehr wollen, je ehrlicher die Zahlen sind, die vorliegen. Jetzt hat der Bürger die Qual der Wahl. mgr

(RP)
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