Kranenburg Durchs Tor über die Grenze

Kranenburg · Ein neuer Torbogen kennzeichnet den Grenzübergang zwischen Deutschland und den Niederlanden an der Draisinenstrecke zwischen Kranenburg und Groesbeek. Bisher rollten die Fahrgäste unbemerkt von Land zu Land. Jetzt werden sie von einem beflaggten Metalltor empfangen.

Über Weiden und Wiesen, durch Felder und Wälder geht die Fahrt mit der Grenzland-Draisine. Bisher rollten die Wagen auf dem Weg von Kranenburg nach Groesbeek unbemerkt über die deutsch-niederländische Grenze. Das sollte sich ändern.

Um den Grenzübergang zu kennzeichnen wurde nun genau dort ein großes Tor aufgestellt. Von der deutschen Seite aus steht oben auf dem Torbogen "Willkommen in den Niederlanden", von den Niederlanden aus werden die Fahrgäste mit "Willkommen in Deutschland" begrüßt. Willibrord Haas, Geschäftsführer der Draisinen GmbH, sagt: "Eigentlich soll die Grenze in den Köpfen ja verschwinden, aber hier wollten wir sie doch noch einmal deutlich machen."

Drei Wochen für den Bau

In Zusammenarbeit mit dem Theodor-Brauer-Haus entstand das Tor über den Gleisen als wortwörtlich grenzübergreifendes Projekt. Gute drei Wochen haben die Berufsschüler Kevin Schmidt, André Sannikov und Veysi Tutkun für den Bau gebraucht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von weitem schon ist das helle Metalltor – flankiert von den beiden Landesflaggen – zu sehen.

Aber nicht nur das Tor ist neu. Rund um die 2008 in Betrieb genommene Grenzland-Draisine gibt es drei neue Tagestour-Angebote, die in Verbindung mit einer Draisinenfahrt gebucht werden können und alle drei beteiligten Kommunen bedienen: So können Gruppen, die von Kleve nach Kranenburg fahren, künftig zusätzlich zu ihrer Draisinenfahrt eine Planwagenfahrt durch die Düffel und die Besichtigung des Kranenburger Mühlenturms hinzubuchen.

Besucher, die die entgegengesetzte Strecke, von Kranenburg nach nach Kleve, nehmen wollen, haben in der Schwanenstadt die Möglichkeit an einem geführten Stadtrundgang samt Mittagessen teilzunehmen.

Das dritte neue Angebot schließt die Gemeinde Groesbeek ein. Von Kranenburg fahren die Gäste per Bus zu den Höhepunkten in und um Groesbeek. Mit der Draisine geht es dann nach Programmende zurück nach Kleve.

Aber auch die bisher bestehenden Angebote mit dem Befreiungsmuseum, Boerengolf de Horst oder der Geccomobilfahrt sind natürlich weiterhin buchbar. Darüber hinaus bietet das Hotel Kranengasse ein Übernachtungsangebot, das neben zwei Übernachtungen mit Frühstück die Draisinenfahrt inklusive Lunchpaket, eine Planwagenfahrt und Bauerngolf beinhaltet.

Touristische Attraktivität

Der Kranenburger Bürgermeister Günter Steins betont: "Es gibt viele Möglichkeiten die Trasse zu nutzen. Die Strecke ist geneigt dazu, sich ständig weiterzuentwickeln." Haas fügt hinzu: "Die Draisine sollte ursprünglich die touristische Attraktivität der Region steigern. Das ist klar gelungen." Dafür sprechen auch die Besucherzahlen: Im vergangenen Jahr 2009 fuhren 40 000 Menschen mit der Grenzland-Draisine. Etwa drei Viertel der Besucher kommen aus deutschland, ein Viertel aus den Niederlanden. Nächste Woche wird die Draisinen GmbH ihren 100 000 Besucher begrüßen dürfen, so Haas.

(RP)
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