Kleve Das Rathaus liegt bald am Minoritenplatz

Kleve · Den Namen "Rathausplatz" konnte die Verwaltung nicht durchsetzen. Der Bereich vor dem Neubau soll vielmehr an die Mönche erinnern. Stadionstraße soll kleine Häuser bekommen.

 Die "Black-Box" liegt künftig am Minoritenplatz. Den Namen Rathausplatz verwarf die Politik im Hauptausschuss der Stadt Kleve.

Die "Black-Box" liegt künftig am Minoritenplatz. Den Namen Rathausplatz verwarf die Politik im Hauptausschuss der Stadt Kleve.

Foto: Gottfried Evers

Einen Rathausplatz will die Klever Politik nicht in ihrer Stadt haben. Das beschlossen die Mitglieder des Hauptausschusses mit Mehrheit und empfahlen dem Rat, den Bereich vor dem Rathaus künftig Minoritenplatz zu nennen.

"Wir hätten gerne eine Adresse für den Briefkopf, deshalb haben wir den Namen vorgeschlagen", argumentierte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer. Aber "Rathausplatz" sei doch langweilig, sagte Grünen-Fraktionschefin Hedwig Meyer-Wilmes. Zuvor hatte Wolfgang Gebing, CDU-Fraktionschef, ähnlich argumentiert: Dieser Name sei banal und auch noch a-historisch. Die Stadt habe nie einen historischen Rathausbau gehabt, deshalb schlage man "Minoritenplatz" vor. So, wie das Areal rund um die ehemalige Minoritenstraße auch im Volksmund genannt wird. Den Namen trägt künftig die Fläche zwischen Rathaus, Ratssaalanbau mit neuem Haupteingang und dem alten Kino "Scala" sowie einer möglichen neuen Bebauung auf der freien Fläche.

Der Bau sei ja offiziell eine Sanierung und kein neues Rathaus, man residiere somit weiterhin in dem alten Minoritenkloster und damit sei der von Gebing vorgeschlagene Name richtig, sagte FDP-Fraktionschef Daniel Rütter. Das sahen auch die Offenen Klever nicht anders und stimmten ebenfalls gegen den Namen Rathaus- und für den Namen Minoritenplatz. Nur die Sozialdemokraten sehen den "Rathausplatz" als richtig an, so Petra Tekath, SPD-Fraktionschefin. Zustimmendes Gelächter ernteten Gebing und Jörg Cosar, als sie versprachen: "Wir wollen diesen künftigen Minoritenplatz nicht bebauen. Damit dürften auch die Offenen Klever zufrieden sein." Die Offenen Klever plädieren bekanntlich für möglichst wenig Neubauten auf dem Areal Volksbank, Rathaus und Deutsche Bank.

Weniger Neubau sollte es aus Sicht von CDU und Grünen auch entlang der Stadionsstraße geben. Der großflächige Geschosswohnungsbau entlang der Straße solle zugunsten von maximal Zweifamilienhäusern oder Reihenhäusern zurückgenommen werden, das wäre der geeignetere Weg für das neue Baugebiet zwischen Stadion-straße und Lindenallee, sagen Wolfgang Gebing (CDU) und Wiltrud Schnütgen (Grüne). Jürgen Rauer führte an, dass man mit der Festschreibung der Wandhöhe (die Höhe bis zur Dachrinne) eine Möglichkeit habe, die Höhen der Häuser beeinflussen zu können. Möglichst keine Neubauten soll es auf dem Platz vor dem Klever Bahnhof geben, betonte die CDU. Mit einem Neubau neben dem Bahnhof, der nicht für Wohnen genutzt werden sollte, könne man ebenfalls leben, so Gebing. Über beides wollen die Fraktionen vor der Ratssitzung am kommenden Mittwoch, 5. April, noch beraten.

Eigentlich sollte sich die Politik freuen, dass Ordnungsamtsleiter Ralf van Hoof inzwischen vier Marktbeschicker erreicht hat, die bereit sind, zwischen Volksbank, Kodi und Deutscher Bank vielleicht einen neuen Markt an einem neuen Platz in Kleve zu etablieren. Man müsse jetzt klären, wo man den Strom verlegen könne, ohne die künftige Platzgestaltung zu beeinträchtigen, so van Hoof. Auf eine Anfrage zum Bauvorhaben Ecke Stechbahn/Backermatt erklärte Rauer, dass er Investoren keine verbindlichen Zusagen gemacht habe.

(RP)
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