Kleve Anklage: Geistig Behinderte missbraucht

Kleve · Vor dem Landgericht Kleve wird derzeit gegen einen 61-jährigen Mann aus Kleve wegen Vergewaltigung und Körperverletzung verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, im Dezember 2009 auf dem Gelände der Rheinischen Kliniken in Bedburg-Hau eine unter einer geistigen Behinderung leidende 38 Jahre alte Frau auf ihrem Weg zu einem Gottesdienst angesprochen zu haben.

Unter dem Vorwand, ihr Hundewelpen zeigen zu wollen, soll der 61-Jährige die Frau zunächst in seinen Pkw und anschließend in ein leer stehendes Haus auf dem Klinikgelände gelockt haben. Dort soll der dreifache Vater sein Opfer in schamverletzender Weise berührt und dann mit Gewalt zusexuellen Handlungen gezwungen haben.

Im Januar 2012 soll der Angeklagte die Frau erneut angesprochen und ihr 20 Euro für sexuelle Handlungen mit ihm geboten haben, heißt es in der Anklage weiter. Unter dem Vorwand, noch frühstücken zu wollen, habe sich die Geschädigte von dem heute 61-Jährigen entfernt und eine Pflegeschwester über den Vorfall informiert. Diese rief die Polizei. Beamte trafen den Mann wenig später hinter seinem auf dem Klinikgelände geparkten Wagen an. Der Angeklagte hat die Tat im Wesentlichen bestritten.

Laut Aussagen, die der Angeklagte vor Gericht machte, ging die Initiative zu dem Geschehen im Dezember 2009 von der 38-Jährigen aus. Zwar hätten die beiden Zärtlichkeiten ausgetauscht, zusexuellen Handlungen sei es dabei aber nicht gekommen. Dass er der Frau im Januar erneut Geld für sexuelle Handlungen geben wollte, bestreitet der Mann ebenfalls.

Unterschiedliche Aussagen, die die Geschädigte bei der Polizei und gestern vor Gericht machte, sorgten im Prozess für Irritationen. Zu den Fortsetzungsterminen geladenen Zeugen sollen diese Unstimmigkeiten aufklären. Die Verhandlung soll am Montag, 20. August, und Montag, 27. August, jeweils ab 10 Uhr fortgesetzt werden.

(miv)
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