Kevelaer Wasserverbrauch erreicht Spitzenwerte

Kevelaer · Bei den hochsommerlichen Temperaturen hört das Wasser in Kevelaer gar nicht auf, zu fließen. Aktuell verbuchen die Stadtwerke Höchstwerte von bis zu 6000 Kubikmetern pro Tag. Auch in Weeze ist der Konsum deutlich gestiegen.

Die Radtour neulich hatte Symbolcharakter. Es war heiß. Abkühlung brachte jedoch nicht etwa der Fahrtwind. Die vielen Rasensprenger, die an jeder Ecke, in jedem Garten, auf jedem Feld postiert waren, kamen zur rechten Zeit. Doch nicht nur Rasensprenger haben Hochkonjunktur. Auch Duschköpfe und Wasserhähne laufen bei dem warmen Wetter quasi ununterbrochen. Das spiegelt sich im Wasserverbrauch wider. "Wir haben momentan sehr hohe Abgaben und messen einen täglichen Verbrauch von bis zu 6000 Kubikmetern", sagt Hans Günter Nass, technischer Leiter der Stadtwerke Kevelaer, dessen Name in diesem Fall Programm ist.

Damit ist der aktuelle Aqua-Konsum der Kevelaerer gut doppelt so hoch wie an einem normalen Wintertag (zirka 3000 Kubikmeter) und zirka 72 Prozent höher als der Jahresdurchschnittswert (3500 Kubikmeter) der Wallfahrtsstadt. An einem verregneten Sommertag mit 25 Grad liegt der Verbrauch laut den Stadtwerken bei bis zu 4500 Kubikmetern. Die 6000 Kubikmeter dieser Tage entsprechen einem Plus von zirka 34 Prozent.

"Auch nachts ist der Verbrauch momentan sehr hoch", betont Nass. In den Gärten und auf den Feldern fehle das Wasser, entsprechend intensiv ist die Bewässerung vieler Landwirte und Privatpersonen, die kein Grundwasser nutzen. "Daran ändert auch ein bisschen Regen nichts. Der verdunstet viel zu schnell", sagt er. Es müsse "anhaltend lange regnen". Doch nicht nur die Pflanzen benötigen vermehrt Wasser, auch die Kevelaerer selbst. Nass: "Viele duschen an heißen Tagen mehrmals täglich." Der Stadtwerke-Mitarbeiter sieht bei den 6000 Kubikmetern den Höchstwert erreicht: "Viel mehr wird es wohl nicht geben, selbst wenn es warm bleibt. Wo soll der zusätzliche Bedarf noch herkommen?"

Auch in Weeze ist eine Steigerung beobachtbar. Der durchschnittliche Wasserverbrauch der Weezer pro Tag liegt bei 1550 Kubikmetern. Der Höchstwert (erzielt am 22. Juli) lag bei 2100 Kubikmetern und damit um fast 36 Prozent über dem Durchschnitt. "Das ist schon eine deutliche Erhöhung", sagt Arnold Lamers, Bereichsleiter Gas- und Wasserversorgung der Stadtwerke Kleve, schränkt aber gleichzeitig auch ein: "Das sind wir aber aus den vergangenen Jahren gewohnt." Es seien auch keine Versorgungsengpässe zu befürchten. In Weeze werde (aufgrund der Nähe zur Niers) vielfach mit Grundwasser bewässert. Das führt mit dazu, dass der Verbrauch und die prozentualen Erhöhungen deutlich niedriger als in Kevelaer sind.

Wirken sich die hohen Temperaturen auch auf das Abwasser aus? Dem Schmutzwasser, beispielsweise von Toilette oder Dusche, bereitet laut Hans Günter Nass die Hitze keine Probleme. "Das läuft unterirdisch und ist damit nicht anfällig für Hitze", berichtet der Technische Leiter der Stadtwerke Kevelaer. Schwieriger könne es jedoch beim Regenwasser werden, das schon verdunsten könne, bevor es überhaupt an der Kläranlage ankomme. Das wäre dann aber auch nicht so dramatisch. "Wenn es kein Regenwasser gibt, muss man es auch nicht säubern", sagt Nass.

(RP)
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