Kevelaer Stadt wollte Fachmarkt an B 9 verhindern
Kevelaer · So richtig begeistert von dem neuen Fachmarktzentrum an der B 9 war die Verwaltung nie. "Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Lage dort für dieses Sortiment nicht optimal ist", sagt Bürgermeister Dr. Axel Stibi. Die Verwaltung hätte es lieber gesehen, wenn sich etwa der Drogeriemarkt in der City angesiedelt hätte. Auch die Politik sah die Ansiedlung dort kritisch.
Man wollte auch verhindern, dass sich die Geschäfte "auf der grünen Wiese" an der Ecke Lindenstraße / Klever Straße niederlassen. Baurechtlich war das aber nicht durchzusetzen. Im Sommer 2013 hatte die Stadt Kevelaer eine Bauvoranfrage genehmigen müssen, die ihr überhaupt nicht zusagte - weil das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Stadt dazu verurteilt hatte. Zwei Jahre zuvor hatte der Projektentwickler UBG aus dem schwäbischen Leonberg das sogenannte "Terporten-Gelände" an der Ecke B 9 / Lindenstraße erworben und bei der Stadt Kevelaer die Bebauung mit Fachmärkten beantragt.
Das Ansinnen wurde mit Verweis auf den Bebauungsplan, der dies nicht zulasse, abgelehnt - was einen Rechtsstreit zur Folge hatte. Für das Gericht war der Fall schnell geklärt - der Projektentwickler UBG durfte bauen.
Die UBG Unternehmensgruppe in Leonberg hat dort drei Fachmärkte für Drogerie, Bekleidung und Schuhe sowie 80 Kundenparkplätze errichtet. Mieter sind die Drogeriemarktkette dm, der Textiler Takko sowie K+K Schuhe. Das Investitionsvolumen soll bei rund 3,9 Millionen Euro liegen.
Der Bürgermeister hat die Vergangenheit abgehakt und schaut nach vorne. "Wir müssen jetzt damit leben, dass der Fachmarkt dort ist. Auch wenn wir die Geschäfte gerne woanders gesehen hätten, ist es positiv, wenn das zusätzliche Angebot angenommen wird", sagt Stibi. Der Bürgermeister war auch seinerzeit zur Grundsteinlegung des Komplexes gekommen und hatte sich dort als guter Verlierer präsentiert. "Das Gelände erfährt durch die Bebauung eine erhebliche Aufwertung", hatte er gesagt und auch noch einmal die Bedeutung des Areals für die Stadt betont.
