Kevelaer Grüne Idee: Tiefgarage für Plümpe-Platz

Kevelaer · Die Fraktion hat den niederländischen Stadtplaner Dr. Hans Hoorn besucht. Er schärfte den Politikern ein, Mut zu haben, Visionen für die Stadt zu entwickeln. "Wir haben die Sorge, dass es Stillstand in Kevelaer gibt", so die Grünen.

Kevelaer: Grüne Idee: Tiefgarage für Plümpe-Platz
Foto: Grüne

/ MAASTRICHT Dr. Hans Hoorn hat in Stadtplanerkreisen fast einen Legendenstatus. Der Niederländer hat federführend den Umbau von Maastricht begleitet. DieKommune gilt inzwischen als Musterbeispiel für Stadtentwicklung. Und ein bisschen von diesen Hoorn'schen Visionen wünschen sich die Grünen auch für Kevelaer. "Aus unserer Sicht fehlt eine Entwicklung in der Stadt. Wir haben die Sorge, dass es Stillstand gibt", sagt Fraktions-Chef Wolfgang Röhr. Und sein Parteikollege Ulrich Hünerbein-Ahlers verweist auf die Planung bei der Hauptstraße. "Hier hieß es offenbar: Augen zu und durch", sagt er. Unter Zeitdruck sei die Planung beschlossen worden.

Was mit Visionen möglich sei, zeige Maastricht. Die Grünen nahmen sich daher einen ganzen Tag Zeit und begleiteten Hoorn durch "seine" Stadt. "Hoorn hat uns deutlich gemacht: Stadtentwickler brauchen vor allem Mut", sagt Röhr. Der fehle oft, auch weil die Verwaltung sich von Politik und Gewerbetreibenden beeinflussen ließe. Hoorn fordere: Bei der Stadtentwicklung müsse man sich von solchen Einflüssen frei machen. Die Stadt sollte selbstbewusst auftreten, Projekte europaweit ausschreiben. Investoren gebe es genug. Die Stadt solle sich die Planung nicht von den Investoren vorgeben lasen, sondern umgekehrt verlangen, dass sich die Interessenten den Wünschen der Stadt anpassen.

Es müsse doch erlaubt sein, darüber nachzudenken, ob nicht eine Tiefgarage auf dem Peter-Plümpe- Platz möglich sei. "So ein Platz ist Raum der Begegnung, und Begegnung findet nicht im Auto statt, sondern zu Fuß oder auf dem Fahrrad", sagt Röhr. Der Platz biete große Chancen, die solle die Stadt nutzen. Denkbar wäre, das Gelände aufzuteilen, einen kleinen Teil zu bebauen, ihn aufzuwerten. Als reiner Parkplatz wäre der Raum mitten in der Stadt verschenkt. Man solle sich wirklich Zeit nehmen, um Ideen für diese Fläche zu entwickeln. Eine Tiefgarage sei nur eine möglichkeit, um die Autos von dem Platz zu bekommen. Das Argument "Kevelaerer gehen nicht in eine Tiefgarage" lässt Hünerbein-Ahlers nicht gelten. Maastricht zeige, wie offen und transparent heute Tiefgaragen gestaltet werden sollten. "Die wirken fast wie kleine Einkaufsmeilen", sagt er.

Eben um solche Ideen auch zu entwickeln, sei es sinnvoll, einen Stadtplaner einzustellen. Eine Forderung der Grünen seit Jahren. Es sei kein Potenzial in der Verwaltung für langfristiges perspektivisches Denken da, da die Mitarbeiter mit ihren jetzigen Aufgaben bereits ausgelastet seien. "Stadtplanung ist eminent wichtig, sie ist unsere Zukunft. Da muss man kreativ denken, muss innovativ sein und auch mal was wagen", sagt Röhr. Ein Stadtplaner könne jemand sein, der innovative Dinge auch gegen Strömungen von außen durchsetzt.

Die Aufenthaltsqualität müsse auf Dauer gesteigert werden. Nur dann kommen auch weiterhin die Tagesbesucher. Das Projekt auf der Hüls ist für die Grünen da keine Hilfe: "Das Gradierwerk ist eine Totgeburt. Da fährt doch heutzutage keiner mehr hin", ist Röhr sicher.

(RP)
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