Kevelaer Uedemer Villa hält Einzug ins Magazin "100 deutsche Häuser"

Kevelaer · Es ist eine Mischung aus Zeitung und Buch im großen Format, gebunden wie ein Taschenbuch mit einem Retro-Layout, das an Schöner-Wohnen-Ausgaben aus den 1970er Jahren erinnert. "100 deutsche Häuser" heißt das 200 Seiten dicke Magazin. Es bezeichnet sich selbst als "das größte Magazin für Architektur-Kultur und Kult-Architektur" und erscheint in einer Auflage von 40.000 Stück.

 "Drei Eschen" - das Haus in Uedem.

"Drei Eschen" - das Haus in Uedem.

Foto: Gottfried Evers

Tatsächlich versammeln "100 Häuser" die namhaften Büros der Republik, halten sich nicht mit Deko-Chi-Chi auf, sondern zeigen Häuser pur: einfache Umbauten und hippe Bauten, das Satteldach-Häuschen ebenso wie die cool-moderne "Bauhausvilla" oder einen "barocken" Betonbau aus Passau. Kurz: Wer Freude an Häusern hat, hat ungemein Spaß beim Blättern und Lesen. Nicht viel anders ist das Schwesterheft zu "100 Deutsche Häuser" aufgebaut - "100 working Spaces" befasst sich allerdings mit Arbeitsplätzen. Und auch in diesem Heft findet sich ein Umbau des Klever Architekten André Lemmens.

In mehreren Bauabschnitten hatte er behutsam und abgestimmt mit dem Denkmalschutz die alte Villa "Drei Eschen" in Uedem zum Zentrum für die Elten GmbH umgebaut. An dem Bauvorhaben "Drei Eschen" sei für die Innenarchitektur Kirsten van Elten beteiligt gewesen, sagt Lemmens. Er habe sich gefreut, dass er mit diesem Projekt einer besonderen Bürowelt im Denkmal in diese Ausgabe mit internationalen Beispielen "gerutscht" sei.

Ebenfalls mittendrin in "100 deutsche Häuser", das laut Titel den "Index: 100 Deutschlands beste Architekturbüros" stellt, steht aber auch eine Klever Adresse: Haus Nummer 29 liegt an der Emmericher Straße in Kellen. Gebaut hat auch dieses Objekt André Lemmens - diesmal als Anbau an das Elternhaus mit Büro, in dem er damals mit seinem früh verstorbenen Vater noch seine ersten Entwürfe verwirklichte.

"Die Redaktion von 100 Häuser hat das Haus aus dem Jahr 2000 auf unserer Internetseite gesehen und angefragt. Sie wollten es abdrucken", sagt Lemmens. Damals hatte der Klever den Anbau für sich geplant, an der Innenarchitektur wirkte weiland auch Martina Luerweg mit, sagt er. Es sei zunächst überraschend gewesen, dass sich der Verlag für die "100 Deutsche Häuser" (Ausgabe 2016/17) dieses vergleichsweise alte Haus, diesen Anbau ausgesucht habe. Dann habe er sich aber gefreut. Gefreut, weil dieses Vorhaben noch mit seinem Vater ausgearbeitet wurde. Außerdem habe die Wahl ihn bestätigt, möglichst zeitlose Architektur zu schaffen, die auch nach Jahren ihre Gültigkeit hat. Das Haus wirke nicht wie aus der Zeit gefallen zwischen den anderen Häusern. Das habe die Redaktion auch erkannt und das Gebäude ausgewählt, so Lemmens.

"Man fühlt sich schon geehrt, wenn im gleichen Buch Bauten namhafter Architekten zu sehen sind", sagt Lemmens. So wie Werner Sobeck aus Frankfurt, von 2008 bis 2014 Mies-van-der-Rohe-Professor am Illinois Institute of Technology in Chicago, oder Dörte Gatermann aus Köln, die auch am Klever Workshop um ein neues Rathaus teilnahm, so wie nps-tchoban-voss, die die Klever Hochschule bauten. Alle sind sie mit Einfamilienhäusern vertreten, die auf ein bis zwei Seiten mit einem Plan und mehreren Fotos beschrieben werden.

(RP)
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