RP-Serie Ehrenamt (1) Die gute Fee für ein schöneres Wetten

Kevelaer · Die Rheinische Post stellt in einer neuen Reihe Menschen vor, die meist eher im Hintergrund für die Allgemeinheit arbeiten. Monika Wellmans aus Wetten sorgt für die Grillhüte und engagiert sich beim gesunden Frühstück am Gymnasium Kevelaer.

 Monika Wellmanns reinigt den Grill am Reitplatz in Wetten.

Monika Wellmanns reinigt den Grill am Reitplatz in Wetten.

Foto: siwe

Ohne gute Geister kommt kein Ort aus. "Unscheinbar, aber doch ganz wichtig", so beschreibt Beate Clasen, Ortsvorsteherin in Wetten, einen der guten Geister ihrer Ortschaft. "Sie drängt sich nicht in die erste Reihe", sagt die Ortsvorsteherin über Monika Wellmans. "Aber wenn sie nicht wäre, würde etwas fehlen."

Zum Beispiel würden die Wimpelketten fehlen, die zu Festtagen in der Ortschaft hängen. "Die Monika macht das mit ihren Jungs", weiß die Ortsvorsteherin. Übernommen hat Monika Wellmans das Ehrenamt von ihrem verstorbenen Vater Willi Marten. "Meine Mutter hatte damals gesagt: ,Bring die Wimpel weg. Das macht keiner'." Aber da hatte sie nicht mit der Einsatzfreude ihrer Tochter gerechnet. "Meine vier Söhne machen das mit mir weiter", sagt die 51-jährige Monika Wellmans.

Sie ist stolz darauf, dass ein Sohn extra aus Aachen, der andere aus Duisburg kommt, um ihr beim Aufhängen der Wimpel für die Kirmes zu helfen. Selbstverständlich ist das nicht.

Andererseits erzählt Wellmans ganz selbstverständlich, dass sie regelmäßig beim gesunden Frühstück am Kevelaerer Gymnasium hilft. "Meine Söhne fanden das Essen dort immer so toll. Da habe ich gesagt, da mache ich auch mal für ein Jahr mit." Aus dem einen Jahr sind viele geworden. Wie lange das schon her ist, dass einer ihrer eigenen Söhne das Gymnasium besuchte, dafür muss die Wettenerin rechnen. "Zwar geht keiner meiner Söhne mehr zur Schule, aber die ganze Leute die dabei sind und helfen, das ist so eine schöne Gruppe", schwärmt sie. Demnächst wird sie auch den Einkauf für das gesunde Frühstück übernehmen.

Und dann ist da noch die Grillhütte am Reit- und Sportplatz in Wetten. Dafür ist sie die Ansprechpartnerin. Aber nicht nur das. Im Umgang mit Drahtbürste und Handfeger ist die Wettenerin routiniert. Seit fast zwei Jahren sorgt sie dafür, dass der Grill sauber ist, und die Toiletten nebenan ebenfalls. "Aus Altersgründen konnte derjenige, der es vorher gemacht hat, nicht mehr", erinnert sich Monika Wellmans wie sie zu ihrem neuen Amt als Grillhütten-Betreuerin gekommen ist. "Komm ma, ich mach das schon", hatte sie gesagt, als die Stelle auf der Versammlung der KAB als unbesetzt deklariert wurde. Für die KAB ist sie Schriftführerin.

So führt ihr Weg Samstagmorgens immer zur Grillhütte. "Am Wochenende ist die immer in Betrieb", sagt die vierfache Mutter. "Morgens komme ich hier vorbei und mache alles sauber für den Abend." Vor den Ferien wurde die Grillstation auch gerne von Schulklassen genutzt. Drei- bis viermal in der Woche ist sie an "ihrer" Grillhütte. Oft begleitet sie Zeus, der Hund ihrer Schwester. Geduldig schaut er zu, wie die zierliche Frau putzt, schrubbt und mit Muskelkraft die Haube herunterdreht. "Es ist ja ein schönes Fleckchen", sagt Monika Wellmans und blickt sich um. Sie selber hat dort auch schon gegrillt, damals, als einer ihrer Söhne noch Schulkind war, aber auch mit dem Heimatausschuss. Wenn die Grillhütte besucherfreundlich hergerichtet ist, geht sie nach Hause. Mittagessen kochen und so. "Hobbys habe ich eigentlich nicht mehr viel", sagt die 51-Jährige und überlegt kurz. "Das schaffe ich nicht mehr." Da klingen die Worte der Ortsvorsteherin wie Musik in den Ohren: "Ich finde super, was sie macht. Für Wetten ist das toll."

(bimo)
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