Kreis Viersen Kreissynode: Presbyter müssen mehr Aufgaben übernehmen
Kreis Viersen · Im Mittelpunkt der ersten Tagung der diesjährigen Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen stand jetzt in Krefeld das gemeinsame Nachdenken über die Zukunft der Gemeinden.
Von den knapp über 2000 Pfarrstellen, die derzeit im Bereich der Rheinischen Landeskirche - ihr Gebiet reicht von Emmerich bis Saarbrücken - besetzt sind, sollen in den nächsten Jahren mindestens 1000 Stellen gehalten werden. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für den Kirchenkreis Krefeld-Viersen statt derzeit 70 noch 44 Pfarrstellen. Zwei Drittel dieser Stellen sollen Gemeindestellen sein, um den pastoralen Dienst in der Fläche nicht verkümmern zu lassen.
Der derzeitige Schlüssel von 4000 Gemeindemitgliedern je Pfarrstelle soll sich nicht wesentlich verändern, allerdings werden sich die Bereiche pastoraler Seelsorge erweitern und die kirchliche Verwaltung soll konzentriert werden, um Synergien freizumachen. Das restliche Drittel verteilt sich auf Funktionsstellen in Krankenhäusern, Schulen und Haftanstalten.
Superintendent Burkhard Kamp-hausen sieht eine schwierige Zeit voraus: "Die Synodalen müssen für diese Situation frühzeitig sensibilisiert werden, denn zu wenige Studierende haben das Fach Evangelische Theologie gewählt." Assessor Michael Windhövel ergänzt: "Wir können bereits jetzt für jeden eine Stellengarantie aussprechen, der dieses Fach wählt." Der demografische Wandel schmelzt die deutsche Bevölkerung bis 2030 auf 78 Millionen Bürger ab.
Die wachsende Zahl von Einwanderern soll das Absinken der Bevölkerung bremsen, bringt ihre eigene Kultur und Religion mit, so dass die Zahl der evangelischen Christen im Kirchenkreis von derzeit 109.000 auf etwa 90.000 im Jahr 2030 sinken wird. Zudem rücken neben die traditionelle Familie Ein-Eltern- und Patchworkfamilien, auf die sich die Gemeindearbeit besonders einstellen muss. "Hier müssen wir unsere Missionsarbeit verstärken", fordert Kamphausen.
