Gemeinde Grefrath Fall Mirco: Demo in Krefeld

Gemeinde Grefrath · Im Internetportal Facebook haben mehrere Nutzer zu einer "Demonstration für gerechtere Strafen bei Delikten an Kindern" für den kommenden Samstag, 14 Uhr, in Krefeld aufgerufen. Mindestens 1000 Internetnutzer haben bisher eine Zusage gegeben.

Trauerfeier für Mirco
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Foto: dapd

Die Polizei richtet sich auf eine Großdemonstration ein, weil die Einladung per Internet derzeit massenhaft vervielfältigt wird. Zunächst wollen sich die Demonstranten vor dem Krefelder Hauptbahnhof treffen und dann in Richtung Justizvollzugsanstalt (JVA) an der Steinstraße ziehen.

Schweigen zum Aufenthaltsort

Auslöser für die Demonstration ist der Mord am zehnjährigen Mirco aus Grefrath. Ende Januar war der Junge nach fünfmonatiger Suche tot im südlichen Kreis Kleve aufgefunden worden. Der mutmaßliche Täter, ein Familienvater aus Schwalmtal, hatte die Polizei zu der Stelle geführt.

Wie Beate Peters, Leiterin der JVA Willich I sagte, sitze Mircos mutmaßlicher Täter nicht in der Untersuchungshaftanstalt Krefeld, die wie die Untersuchungshaftanstalt Mönchengladbach und der offene Vollzug in Mönchengladbach-Giesenkirchen zur JVA Willich I gehören. Über den Aufenthaltsort des Untersuchungshäftlings schweigen Polizei und Justiz.

Die Polizei ist derzeit dabei, den Einsatz abzusprechen. "Wir können überhaupt noch nicht absehen, wie viele Demonstranten kommen. Nicht alle, die sich im Internet anmelden, werden tatsächlich kommen. Und nicht alle, die kommen, werden sich dort eintragen", sagt Krefelds Polizeisprecher Dietmar Greger. Die Veranstalter machen darauf aufmerksam, dass bei der Demonstration keine Fahnen, Banner oder Transparente erlaubt sind.

"Die Veranstaltung ist von Privatpersonen angemeldet, die keiner Partei angehören", sagte Greger. Die Veranstalter fordern ein Strafrecht, das bei Delikten gegen Kinder härtere Sanktionen vorsieht.

Die Soko Mirco hat ihre mehr als fünf Monate währende Arbeit in der Öffentlichkeit mittlerweile beendet. Sichtbares Zeichen war, dass die Ermittler unter Beteiligung von Soko-Chef Ingo Thiel die Hinweisschilder an der Mülhausener Straße in Grefrath und an der L 39 zwischen Grefrath und Wankum abbauten. Mit diesen Tafeln hatte die Soko über Monate um Hinweise gebeten und mehr als 9000 Tipps aus der Öffentlichkeit bekommen.

Bewegungsprofil wird erstellt

Zurzeit sind die Ermittler der Sonderkommission dabei, ein "Bewegungsprofil" des mutmaßlichen Täters zu erstellen. Untersucht wird dabei unter anderem, wo er sich in den vergangenen Jahren aufhielt, zum Beispiel welche Routen er bei Dienstfahrten nahm. Die Informationen sollen anderen Behörden, die in Vermissten- und Mordfällen ermitteln, zur Verfügung gestellt werden.

(RP)
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