Kamp-Lintfort Verein hält Mahnwache auf dem Rathausplatz

Kamp-Lintfort · "Stoppt das Töten vor den Toren Europas", fortert der Verein "Integration. Flüchtlinge. Kamp-Lintfort". Am Montag, 6. Juni, wollen Mitglieder bei einer Mahnwache am Rathausplatz der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge gedenken. Anlass für die Mahnwache seien die aktuellen Ereignisse, sagte gestern der Vereinsvorsitzende Rainer Klotz. Ende Mai sollen nach Angaben der UNO binnen einer Woche bis zu 700 Flüchtlinge ertrunken sein, als sie versuchten, von Nordafrika aus in Schlepperbooten Italien zu erreichen.

 Rainer Klotz ist Vorsitzender des Vereins "Integration. Flüchtlinge. Kamp-Lintfort".

Rainer Klotz ist Vorsitzender des Vereins "Integration. Flüchtlinge. Kamp-Lintfort".

Foto: kdi (archiv)

"Weil die Grenzen dicht gemacht werden, bleibt den Menschen nur die Route über das Mittelmeer", sagte Klotz. Erst gestern wurde über ein erneutes Flüchtlingdrama im Mittelmeer berichtet: Vor Kreta war ein Boot in Seenot geraten, 250 Menschen konnten gerettet werden.

Der gemeinnützige Verein will am Montag ab 18 Uhr auf dem Rathausplatz ein Transparent aufstellen, es werde Kreuze und Kerzen geben, eine Schweigeminute, Redebeiträge sowie ein "freies Mikrofon", das jeder in die Hand nehmen darf, um zu berichten, was ihn bewegt.

"Integration. Flüchtlinge. Kamp-Lintfort" hat sich im vergangenen Jahr gegründet. Mittlerweile hat der gemeinnützige Verein sich etabliert und in das "Forum Integration" eingefügt, das Netzwerk der Vereine und Verbände, die Flüchtlingen helfen. Der Verein selbst hat 38 Mitglieder. Im Haus der Vereine (Diesterwegforum) hat er ein Multimediales Lernzentrum mit zehn Computern eingerichtet, in dem Flüchtlinge Online-Sprachkurse absolvieren können. Er betreibt eine Begegnungsstätte und bietet eine Sozialberatung für Flüchtlinge und andere Bedürftige an. Auch bei der Kleiderkammer der Stadt engagierten sich Vereinsmitglieder, berichtet Klotz.

(pogo)
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