Kamp-Lintfort Ein Garten, der gerade erst entsteht

Kamp-Lintfort · Das Ehepaar Birgit Spiecker und Peter Gottschlich öffnet am 4. und 5. Juni seine Gartenpforte für Besucher.

 Peter Gottschlich und Birgit Spiecker besitzen seit sechs Jahren an der Bertastraße ein altes Bergbeamtenhaus mit einem gut 700 Quadratmeter großen Garten, den sie gerade dabei sind, nach ihren Wünschen neu zu gestalten.

Peter Gottschlich und Birgit Spiecker besitzen seit sechs Jahren an der Bertastraße ein altes Bergbeamtenhaus mit einem gut 700 Quadratmeter großen Garten, den sie gerade dabei sind, nach ihren Wünschen neu zu gestalten.

Foto: Christoph Reichwein

"Viele Leute träumen von einem Garten, ahnen aber meist nicht, wie viel Arbeit sie sich damit aufhalsen." Peter Gottschlich weiß, wovon er redet. Er und seine Frau Birgit Spiecker besitzen seit sechs Jahren an der Bertastraße 148 a ein altes Bergbeamtenhaus mit einem gut 700 Quadratmeter großen Garten, den sie gerade nach ihren Wünschen neu gestalten.

Dem 51-jährigen Kamp-Lintforter war es bei der Renovierung des Hauses sehr wichtig gewesen, dessen einstigen Zechensiedlungscharakter zu erhalten, und eine ähnliche Vorstellung hatte er auch von der Gestaltung des Gartens. Dazu gehörte zum Beispiel die Eingrenzung des Grundstückes mit Weißdornhecken. "Die gab es hier früher überall", erzählt er. "Heute sind sie leider weitgehend verschwunden. Wahrscheinlich wegen ihrer Dornen. Daran kann man sich beim Schneiden nämlich ganz hässlich die Hände verletzen." Dennoch findet er die stacheligen Büsche "richtig schön". "Die sind im Frühling zuerst ganz hellgrün, werden im Sommer dann immer dunkler und schließlich gelb. Außerdem haben sie sehr schöne rote Beerenfrüchte."

Als er und seine Frau das Haus gekauft haben, waren von den weiß blühenden Hecken nur ein paar Restfragmente übrig geblieben. Inzwischen haben sie wieder einige Büsche dazu gepflanzt. Auch das schon existierende, kleine Areal mit offenbar selbst ausgesäten Wilderdbeeren durfte sich weiter ausbreiten.

Einen richtigen Nutzgarten, wie ihn viele Bergleute damals hinter ihren Zechenhäuschen hatten, möchten er und seine Frau aber nicht haben. "Vielleicht noch einige Obstbäume und Beerenobstbüsche." Bisher gibt es nur einem Kirschbaum und einen Stachelbeerstrauch. Ansonsten genügen Birgit Spiecker ein paar Kräuter für die Küche. Alles andere soll für sie lediglich "schön blühen". "Da kaufe ich, was mir gefällt und setze es dahin, wo gerade Platz ist." Ihr gärtnerischer Ehrgeiz gilt sowieso eher einem schönen, gleichmäßigen Rasen. "Möglichst ohne Löwenzahn."

Dass ihr Mann den Rasen gleich zu Beginn schon bewusst uneben angelegt hat, findet sie dagegen gut. Auch dass er die Beete nicht gradlinig, sondern wellenförmig mit alten Granit-Pflastersteinen eingefasst hat, gefällt ihr. Ebenso wie der rund zwölf Quadratmeter große Teich. "Der war aber schon da, als wir das Haus gekauft haben", erklärt der Hausherr. Zurzeit befindet sich hinter dem Teich ein kleiner, ziemlich wild bewachsener Hügel, den die Vorbesitzer einst um einen Baumstumpf herum aufgeworfen hatten. Diese Stelle mag Birgit Spiecker nicht so sehr. Da möchte sie demnächst Schilfrohr oder Bambus pflanzen. Dazu überlegt sie, wie man den Garten schon jetzt so anlegen kann, dass er später im Alter nicht so viel Arbeit macht. Peter Gottschlich und Birgit Spiecker nehmen in diesem Jahr zum ersten Mal an dem vom "Förderverein Landesgartenschau" veranstalteten Kamp-Lintforter "Tag der offenen Gartenpforte" teil. "Unser Garten ist vielleicht nicht ganz so schön wie andere, aber er entsteht ja auch gerade erst", begründen sie ihre Teilnahme. "Wir möchten den Besuchern einfach ein bisschen was über seine Entstehung erzählen, und unsere dabei gemachten Erfahrungen mit ihnen teilen."

Der Kamp-Lintforter "Tag der Gartenpforte" findet am 4. und 5. Juni jeweils zwischen 11 und 17 Uhr statt.

(RP)
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