Kamp-Lintfort Dreigestirn feiert nach kölscher Art

Kamp-Lintfort · Prinz Ralf Bonse, Bauer Sven Weferinghaus und Jungfrau Michael(a) Raskopf wurden vor vollem Haus proklamiert.

 Jungfrau Michael Raskopf Ralf Bonse als Prinz und Sven Weferinghaus als Bauer – sie bilden das Trio, das als erstes Dreigestirn nach Kölscher Art am Niederrhein gilt.

Jungfrau Michael Raskopf Ralf Bonse als Prinz und Sven Weferinghaus als Bauer – sie bilden das Trio, das als erstes Dreigestirn nach Kölscher Art am Niederrhein gilt.

Foto: Seybert

Seit Samstagabend ist das erste Kamp-Lintforter Dreigestirn im Amt, das gleichzeitig auch als erstes Dreigestirn nach Kölscher Art am Niederrhein gilt. Ralf Bonse wurde in der Stadthalle als Prinz proklamiert, Sven Weferinghaus als Bauer und Michael Raskopf als Jungfrau. Prinz Ralf I., seine Tollität, erhielt von Bürgermeister Christoph Landscheidt das Zepter, von KKV-Präsident Bernd Grossauer die Amtskette und von Kolping-Präsident Hans-Peter Peißer die Prinzenmütze. Siggi Thiel als Präsident des Festausschusses Kamp-Lintforter Karneval gab Sven I., seiner Deftigkeit, den Dreschflegel und Walter Hackstein als KKV-Vizepräsident Michaela I., ihrer Lieblichkeit, den Spiegel. Schließlich ist das neue Dreigestirn vereinsübergreifend. Ralf I., Sven I. und Michaela I. sind bei den Schwarz-Gelben groß geworden, im Karnevalskomitee Kolping.

In ihrer närrischen Zeit werden sie von den Rot-Weißen, den Narren vom Kamp-Lintforter Karnevalsverein (KKV), begleitet und betreut, selbst wenn sie mit Bernd Eichhof einen Prinzenführer und mit Andrea Bengs eine Begleiterin aus Reihen des KK Kolping haben. Zwei große Klammern gibt es zwischen beiden Gruppen: die Liebe zum Kölschen Karneval und die Freundschaften, die zwischen den Narren bestehen. Wie diese Kooperation funktioniert, wird auch von den Narren in der Kamp-Lintforter Umgebung beäugt, denn sie gilt im Karneval als zukunftsweisend, der in den Sälen mit rückläufigen Besucherzahlen zu kämpfen hat. "Nur so funktioniert Karneval", unterstrich KKV-Präsident Bernd Grossauer während der Proklamation.

Und die war so gut wie seit langem nicht mehr besucht. 500 Narren füllten die Stadthalle. Man feierte Kölschen Karneval, sang viel, beispielsweise den Song "Wenn nicht jetzt, wann dann" von den Höhnern, den die Starlight Singers als Dreigestirn-Lied "Wenn nicht wir, wer sonst" umgetextet haben. Dabei trugen die drei Regenten, die selbst mitsangen und den Ton vorgaben, schwarze Sonnenbrillen. Oder die Narren sangen das Lied "Die Karawane zieht weiter" mit, das im Original ebenfalls von den Höhnern stammt und von KKV-Sänger Heiko Hennig präsentiert wurde.

Prinz, Bauer und Jungfrau starteten zu einer Polonaise durch die Stadthalle — eine junge karnevalistische Tradition, die vor vier Jahren eingeführt wurde. Die Freunde der fünften Jahreszeit schunkelten zu Willi Girmes, sie schauten Tänzer an und hörten Manni dem Rocker zu, dem einzigen Büttenredner des Abends, der sonst auf Herrensitzungen zu Hause ist. Aber auch die gefielen den Narren — wie das Programm des ganzen Abends.

(got)
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