Kaarst Schranke für Bahnübergang

Kaarst · Nach dem tödlichen Unfall eines 16-jährigen Meerbuschers bekommt der Bahnübergang Mankartzweg jetzt wahrscheinlich eine Halbschranke. Der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hat sich dafür ausgesprochen.

 Am Bahnübergang Mankartzweg ist ein 16-jähriger Rollerfahrer tödlich verunglückt. Danach wurde über die Notwendigkeit einer Schranke diskutiert.

Am Bahnübergang Mankartzweg ist ein 16-jähriger Rollerfahrer tödlich verunglückt. Danach wurde über die Notwendigkeit einer Schranke diskutiert.

Foto: Dieter Staniek

Der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hat sich am Donnerstagabend einstimmig für den Aus- beziehungsweise Umbau des "Unglücks-Bahnübergangs" am Mankartzweg ausgesprochen. Nach dem tödlichen Unfall eines 16-jährigen Meerbuschers am 14. Juni stand die Politik bei ihrer Entscheidung unter Druck.

Etwa 201 Züge passieren jeden Tag den Bahnübergang, der in der Nähe eines Naherholungsgebietes an der Broicherseite, direkt an der Grenze zu Meerbusch liegt. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 140 Stundenkilometer. Als der 16-jährige Rollerfahrer selbigen am Montag vor gut drei Wochen überqueren wollte, wurde er von einem Regionalzug erfasst und getötet. Der Junge hatte ein möglicherweise schlecht erkennbares rotes Warnsignal übersehen. Außerdem trug er die Stöpsel eines MP3-Players im Ohr.

In der Öffentlichkeit heftig diskutiert wurde der tragische Unfall vor allem auch deshalb, weil die für den Bahnübergang zuständige DB Netz AG der Stadt Kaarst bereits vor einiger Zeit eine neue "Kreuzungsvereinbarung" angetragen hatte, die eine umfangreiche Erneuerung des unbeschrankten Bahnübergangs vorsieht. Mit einem finanziellen Gesamtvolumen von rund 750 000 Euro — rund 92 000 Euro davon müsste die Stadt tragen, bereitzustellen im Haushalt 2011. Dafür soll eine "kreisverkehrähnliche Verkehrsführung", vor allem aber auch eine Lichtzeichenanlage mit Halbschranken eingerichtet werden.

Anfang Juni hatte die Verwaltungsvorlage mit der ausführlichen Erläuterung der DB Netz AG über die geplanten Maßnahmen bei CDU und FDP noch Beratungsbedarf geweckt. Auch wegen der Kosten für die Stadt und der Frage nach einer günstigeren Lösung.

Die Frage nach Sinnhaftigkeit einer "kreisverkehrähnliche Verkehrsführung" sei zwar nach wie vor noch nicht beantwortet, sagt FDP-Fraktionschef Jörg Löhler. "Klar ist aber, dass die Notwendigkeit für einen Umbau zugunsten der Sicherheit besteht. Deshalb stimmen wir der Kreuzungsvereinbarung zu."

Gespräch mit der Bahn

Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz hält die Tatsache, dass über selbige nicht bereits in der Sitzung Anfang Juni entscheiden wurde für eine "relativ peinliche Angelegenheit". "CDU und FDP müssen jetzt mal erklären, welchen neuen Erkenntnisse ihnen mittlerweile vorliegen." Außerdem wolle man die Verwaltung beauftragen, sich mit der Bahn in Verbindung zu setzen, um zu überprüfen, welche kurzfristigen Vorkehrungen zur Absicherung des Bahnübergangs getroffen werden können.

Am 8. Juli entscheidet der Rat.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort