Kaarst Diskussion über Gemeinde-Fusion

Kaarst · Kaarst Handeln, solange man noch handlungsfähig ist - das ist die Triebfeder für die Fusions-Pläne. Eine Prognose im Auftrag der Ev. Kirche im Rheinland geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 die Zahl der Gemeindemitglieder auf zwei Drittel der heutigen Zahl zurückgeht; bis 2030 wird zudem mit einer Halbierung der Einnahmen gerechnet, weil die Zahl der Senioren steigen wird,die keine Kirchensteuer mehr zahlen. Bereits bis 2012 ist von einer Verringerung der Einnahmen um bis zu 13 Prozent auszugehen.

Kaarst Handeln, solange man noch handlungsfähig ist - das ist die Triebfeder für die Fusions-Pläne. Eine Prognose im Auftrag der Ev. Kirche im Rheinland geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 die Zahl der Gemeindemitglieder auf zwei Drittel der heutigen Zahl zurückgeht; bis 2030 wird zudem mit einer Halbierung der Einnahmen gerechnet, weil die Zahl der Senioren steigen wird,die keine Kirchensteuer mehr zahlen. Bereits bis 2012 ist von einer Verringerung der Einnahmen um bis zu 13 Prozent auszugehen.

Die drei Kirchengemeinden stimmen darin überein, dass aus diesen Gründen neuer Gestaltungswille gefragt ist. Ziel ist eine verstärkte Kooperation der Kirchengemeinden beziehungsweise ihre Fusion. Als spätesten Termin für eine Fusion nannte Superintendent Hermann Schenck das Jahr 2012.

Gestern standen in Kaarst, Holzbüttgen und in Grefrath zu diesem Thema Gemeindeversammlungen an. Am turbulentesten ging es in der Grefrather Markus-Kirche zu. Die Grefrather fühlen sich ein wenig ausgestoßen. Michael Schneider, Vorsitzender des Presbyteriums der Kirchengemeinde Büttgen, zu der Grefrath und Glehn gehören, erklärte, dass die Kirchengemeinden in Kaarst sich gern an den Gemeindegrenzen orientieren würden, so dass die fusionierte Gemeinde das Kaarster Stadtgebiet umfassen würde.Der Glehner Teil der heutigen Kirchengemeinde Büttgen, würde dann zu Korschenbroich, Grefrath zur Neusser Christuskirchen-Gemeinde gehören.

Die Neusser Gemeinde sei jedoch von ihren Plänen abgerückt, die Markus-Kirche in Grefrath unverzüglich zu schließen, falls die Grefrather zu dieser Gemeinde zugeschlagen werden sollte. "Die Christuskirchen-Gemeinde hat ein gewisses Entgegenkommen signalisiert, es wird an der Markus-Kirche kein Schild mit der Aufschrift ,Hier geschlossen' geben", so Michael Schneider. Die Kirche solle mittelfristig zumindest als Versammlungsraum erhalten bleiben. Das Anliegen der Grefrather brachte ein Gemeindemitglied auf den Punkt: "Wir möchten, dass die Kirche im Dorf bleibt."

Armin Wünsche, früher Presbyter in der Kirchengemeinde Büttgen, beklagte, dass in Büttgen der Evangelische Kindergarten aufgegeben werden musste: "Damit haben wir uns die Möglichkeit genommen, uns an junge Familien zu wenden."

In der Kaarster und der Holzbüttgener Kirche verliefen die Versammlungen wesentlich entspannter: Pfarrer Ulrich Caspers hält viel von den Fusionsplänen in den Grenzen der Kommunalgemeinde: "Wir könnten vom Haus der Senioren in Kaarst profitieren, im Gegenzug haben wir ein sehr gutes Jugendzentrum." Und was tut Büttgen in den gemeinsamen "Topf"? "Die Gemeinde Büttgen verfügt über einen großen Schatz an ehrenamtlichem Engagement", so Caspers gegenüber der NGZ. Und er weist auf die positiven Erfahrungen hin, die man mit der Kooperation mit Kaarst in Bezug auf die Kirchenmusik gemacht hat.

Auch in der Kaarster Auferstehungskirche wurden die Fusionspläne positiv gesehen: Thomas Bujack, Mitglied des Presbyteriums, berichtete gegenüber der NGZ von einer großen Übereinstimmung in dieser Frage. Die Möglichkeit, Grefrath mit aufzunehmen, sei nicht diskutiert worden - angestrebt werde aber eine Fusion innerhalb der Kaarster Stadtgrenzen.

(NGZ)
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