Gastbeitrag Reimund Lenth "Leben kann nur der, der Frieden im Herzen hat"

Hückeswagen · Hückeswagen Die Welt ist momentan dermaßen in Aufruhr, dass man das Bild von den "Apokalyptischen Reitern" (zum Beispiel Offenbarung 6,3-4) vor Augen hat.

Gastbeitrag Reimund Lenth: "Leben kann nur der, der Frieden im Herzen hat"
Foto: Büllesbach

Hückeswagen Die Welt ist momentan dermaßen in Aufruhr, dass man das Bild von den "Apokalyptischen Reitern" (zum Beispiel Offenbarung 6,3-4) vor Augen hat.

Krieg und Mord überziehen die Erde, erbarmungslos bringen sich die Menschen gegenseitig um. Menschen sind auf der Flucht und finden kaum Herbergen. Bürokratische Hürden liegen auf dem Weg.

Bürokratische Beschwernisse haben schon die Weihnachtsgeschichte eingeleitet: Kaiser Augustus nimmt eine große Steuerschätzung mit Volkszählung vor, und Menschen machen sich auf den Weg. Wer Flüchtlinge betreut, kennt das: Gesetze und Verordnungen, die Asylsuchende weder von ihren Sprachkenntnissen noch kulturellem Hintergrund her nachvollziehen können und selbst Deutsche nur schwer verstehen. Das Ganze vollzieht sich zwischen Willkommenskultur und Fremdenhass. Der apokalyptische Reiter auf dem feuerroten Pferd hat auch unser Land erreicht in Form von Terror und auch Worten, die töten. Und wir? Wir feiern Weihnachten, besinnlich und hoffentlich in familiären Frieden, mancher aber auch einsam oder im Streit.

Die tierische Behausung, in der unser Heiland und Erlöser geboren wurde, war alles andere als idyllisch und besinnlich. Es war für ihn, den Retter der Welt, der Menschheit, einfach kein Raum da. Alles belegt. Gott findet keinen Raum bei den Menschen. Die Herzen sind mit allem Möglichen belegt. Die meisten bekommen gar nicht mit, was da passiert. Nur einige wenige, die außen vor sind.

"Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden!" Das ist die Weihnachtsbotschaft. Dieser Satz, von den himmlischen Herrscharen gesungen, draußen vor der Stadt, fern vom pulsierenden Leben, in die Stille einer langen Nacht, beschreibt Gottes Willen. Wer diesen Lobpreis Gottes versteht, begreift, dass jede Hasstirade, jeder Aufruf zu Mord oder Krieg im Namen Gottes nichts anderes ist als Gotteslästerung. Gott ehren können nur die, die sich für Frieden einsetzen, die dem Hass in der Welt mit Liebe begegnen.

Dazu gilt es, Raum zu schaffen, dem Frieden Gottes die Herzenstür zu öffnen. Wer das tut, erlebt das Weihnachtsfest im Original. Gott tötet nicht und ruft auch nicht zum Mord gegen "Ungläubige" auf (wer will auch bestimmen, wer oder was ungläubig ist?). Gott will das Leben. Leben kann nur der, der Frieden im Herzen hat. Das ist Weihnachten.

(RP)
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