Hückeswagen Kuriositäten wecken die Neugierde beim Altstadtfest

Hückeswagen · Ein Bummel über das Altstadtfest hat seit jeher etwas Aufregendes. Schließlich weiß man vorher nie, welche Merkwürdigkeiten, seltsame Schätzchen und ausrangierte Raritäten die Trödler aus ihren Kellern und Speichern hervorgekramt haben, um sie beim Altstadtfest in neuer Würde erstrahlen zu lassen.

Auch in diesem Jahr wurde der auffallende Verkaufsstand von Karsten Schlickewey vor seinem Hückeswagener Geschäft "Stilmix" auf der Islandstraße zu einer besonderen Augenweide und lockte die neugierigen Besucher in Scharen an. Mehr als 150 verstaubte Unterrichtskarten aus den längst veralteten Kartenbeständen der regionalen Schulen zeigten sich auf dem Altstadtfest in einem neuen farbenfrohen Licht. Die Besucher entdeckten beim aufgeregten Stöbern Darstellungen über die menschliche Anatomie, den Aufbau eines Bergwerkes, Darstellungen fremder Kulturen und alte Landkarten, in denen noch die DDR-Grenze eingezeichnet war. "Diese alten Rollkarten wurden mir von verschiedenen Schulen zur Verfügung gestellt. Aber bei manchen Bildern erinnere ich mich durchaus an meine eigene Unterrichtszeit", sagte Schlickewey.

Die Kinder interessierten sich nicht so sehr für die Funktionsdarstellung einer Dampfmaschine oder Rechtschreibregeln aus dem Jahre 1953, sondern eindeutig für die riesengroßen Abbildungen von seltenen Tieren. "Die Leinwände mit Dinosauriern waren blitzschnell verkauft", sagte der Standinhaber.

Als Augenweide präsentierte sich auch der kleine, aber feine Verkaufsstand des Rentnerpaares Adelheid und Jürgen Hanke. Die gebürtigen Bayern stellten dem Hückeswagener Altstadtfestpublikum ihre liebevoll selbst gebauten Vogelhäuser vor. "Die Vogelhäuser aus den Baumärkten sehen doch alle gleich langweilig aus. Dabei lassen sich mit ein bisschen Phantasie und verschiedenen Werkstoffen ganz individuelle Häuschen gestalten", sagte der pensionierte Werbedesigner. Die handwerklich vielseitigen Resultate seines kreativen Geschicks lockten dann auch zahlreiche hingerissene Festbesucher an. Demnächst werden wohl etliche der heimischen Wintervögel ein neues Zuhause in liebevoll gestalteten Fachwerkhäuschen unter norddeutschem Reetdach oder in einer schnuckeligen Almhütte finden.

(mpa)
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