Hückeswagen Graffiti-Kunst fürs neue "Cupcake-Café"

Hückeswagen · Ein buntes Törtchen, eine dampfende Tasse Kaffee, ein geschwungener Schriftzug - die Außenfassade des neuen Cafés wird in diesen Tagen fertiggestellt. Volker Lehmann und seine Tochter Deborah öffnen am kommenden Mittwoch, 9 Uhr.

 Graffitikünstlerin Marlen Nitzsche aus Hückeswagen hat die Außenfassade des neuen Cupcake-Cafés an der Islandstraße nach den Vorstellungen von Volker Lehmann gestaltet - farbenfroh, aber sehr dezent.

Graffitikünstlerin Marlen Nitzsche aus Hückeswagen hat die Außenfassade des neuen Cupcake-Cafés an der Islandstraße nach den Vorstellungen von Volker Lehmann gestaltet - farbenfroh, aber sehr dezent.

Foto: nico hertgen

Noch wird eifrig gearbeitet an der Islandstraße 35. Bohrer, Hammer und Spraydose sind in diesen Tagen im Dauereinsatz, um das neue "Cupcake-Café" von Bäckermeister Volker Lehmann und seiner Tochter Deborah pünktlich fertigzustellen. Am Mittwoch, 1. Oktober, 9 Uhr, ist Eröffnung. "Bis dahin gibt es noch viel zu tun", sagt Lehmann und blickt in den kleinen, aber feinen Café-Raum, in dem Stühle, Tische und Dekoartikel noch verteilt werden müssen. Auf den 35 Quadratmetern im ehemaligen Wolle-Geschäft gegenüber dem Weber-Denkmal soll alles in Schwarz und Weiß gehalten sein. Ob Spiegel, Regale oder Theke - "richtig gemütlich soll es werden", sagt Lehmann, der sich das neue Café etwa 130 000 Euro kosten lässt.

Die nach seinen Angaben weltweit modernste Kaffeemaschine soll ab 1. Oktober italienische Kaffeevarianten aufbrühen - mit Frischmilch, die in einem eigenen Kühlbehälter in der Maschine aufbewahrt wird. Die Beleuchtung verstärkt den gemütlichen Charakter, ein opulenter Kerzenständer steht bereit, um heimeliges Licht zu verströmen. Aus einem kleinen elektrischen Mini-Steinofen gibt es künftig frische Flammkuchen - süß oder deftig. Sie ergänzen das Angebot an Cupcakes - kleine Kuchen, die in einer tassenähnlichen Backform gebacken und mit einem Guss oder einer Creme bedeckt werden - Teilchen, Blechkuchen und Torten. "Das Angebot muss sich entwickeln, je nach Wunsch der Kunden", sagt Lehmann, der seine Tochter tatkräftig im neuen Café unterstützen will. Die 22-Jährige soll aber auch ihre eigenen Ideen umsetzen. "Wir wollen nicht nur junge Leute ansprechen. Auch wenn Cupcakes modern sind und im Trend der Zeit liegen, wollen wir die älteren Menschen nicht vergessen", sagt Lehmann.

Der 56-Jährige ist seit 30 Jahren selbstständig und machte mit 22 Jahren seine Meisterprüfung. Seine Tochter ist Bäckerei-Fachverkäuferin, Bäckerin und Ernährungsberaterin. Der 30-Tonnen-Backofen der Backstube steht genau über dem neuen Café, deshalb befindet sich vor der Theke auch eine etwas tiefere Decke als Unterzug. Auch von außen fällt das neue Café durch eine dezente und kunstvolle Fassadengestaltung auf. Graffiti-Künstlerin Marlen Nitzsche hat bunte Törtchen, eine dampfende Tasse Kaffee und einen geschwungenen Schriftzug auf Platten gesprüht, die gestern angebracht wurden. Unterstützt wurde sie von den Berliner Graffiti-Künstlern Martin Zipelmütze, Kai Kleinert und Alex Heinze. "Es sollte nicht zu dick aufgetragen wirken", sagte Lehmann. Er wollte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in der Altstadt nicht überfrachten und entschied sich für eine dezente Außenwerbung. Dünne Linien und verschiedene Aufsprühtechniken lassen die Motive sehr ansprechend wirken. Auch die Bäckerei nebenan hat ein neues Graffiti-Werbeplakat erhalten: "Für Sie das Beste aus dem Holzofen" heißt es dort - mit Flammen und Ofen rustikal und kräftig.

Ob Maler, Fliesenleger, Tischler oder Sprayer - wichtig ist Lehmann, dass heimische Unternehmen das Café und sein Äußeres gestalten. "Das passt zu uns", sagt er. "Wir wollten es hochwertig und individuell." Auch die Farbe der Fassade sei angepasst an die Umgebung. Versiegelt mit Silikon wird man später auch nicht mehr erkennen, dass die Cakes und Schriftzüge auf Platten aufgetragen wurden.

Volker Lehmann freut sich auch auf die neue Beleuchtung unter den Arkaden, deren Säulen in terracotta südländisch wirken. Das Licht wird einzeln in jede Arkade gestreut - "ein Hingucker", sagt Lehmann, der im Winter auch Heizpilze aufstellen wird. Den Eingang zum Café hat er begradigen lassen - für einen ebenerdigen und barrierefreien Zugang.

(RP)
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