Hückeswagen Bewegung an Pflitsch-Spitze

Hückeswagen · Voraussichtlich noch fünf Jahre will Harald Pflitsch als Geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen vom Mühlenweg leiten, dann soll sein Neffe Roland Lenzing übernehmen. Das teilten beide gestern der Belegschaft mit.

Seit zehn Jahren leitet Harald Pflitsch den Kabelverschraubungsspezialisten, der 2009, zur Zeit der Wirtschaftskrise, auf sein 90-jähriges Bestehen zurückblicken konnte. 2002 hatte er die Nachfolge seines verstorbenen Onkels Otto Pflitsch angetreten, zusammen mit dessen Tochter Ute Pflitsch-Stendtke. Seit deren überraschendem Tod zwei Jahre später ist Harald Pflitsch Geschäftsführender Gesellschafter — und will es noch fünf Jahre lang bleiben.

Dabei könnte der 66-Jährige längst seinen Ruhestand genießen. "Ich kann mir aber schlecht vorstellen, zu Hause auf dem Sofa zu sitzen", sagte der Radevormwalder gestern in einem Pressegespräch im Anschluss an die Betriebsversammlung. Darin hatte Pflitsch der Belegschaft des viertgrößten Hückeswagener Arbeitgebers mitgeteilt, dass er seinen Neffen Roland Lenzing noch fünf Jahre als Geschäftsführender Gesellschafter begleiten wird.

Der 29-jährige Diplom-Volkswirt Lenzing ist seit drei Jahren im Unternehmen und erhielt zum 1. Juli die Einzelprokura. Der Leiter Produktmanagement ist für die Unternehmensstrategie und damit die zukünftige Ausrichtung des Betriebs verantwortlich.

Vierte Generation an der Spitze

In den nächsten fünf Jahren soll Lenzing auf den Wechsel an der Firmenspitze vorbereitet werden. "Ich habe in diesem Jahr die Weichen für die Zukunft gestellt", sagte Harald Pflitsch. "Ich bin überzeugt, dass Roland das Unternehmen in die nächste Generation leiten wird." (Das wäre dann die vierte Generation der Firma Pflitsch.) Das werde er mit der nötigen Coolness, mit Witz und mit Menschlichkeit angehen, versicherte der Geschäftsführende Gesellschafter.

Den 214 Mitarbeitern verkündete Personalleiter Michael van Bergen, dass ihnen rückwirkend ab Mai in Anlehnung an den Metall-Tarif NRW eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,3 Prozent gewährt wird. Das liegt nicht zuletzt an dem guten Geschäftsjahr, das am 30. Juni zu Ende ging: In den zurückliegenden zwölf Monaten machte Pflitsch einen Umsatz von 36,8 Millionen Euro — das ist ein Rekord in der Unternehmensgeschichte. Im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr war der Umsatz noch einmal um zwei Prozent gestiegen.

Hoch qualifizierte Bewerber

Harald Pflitsch zeigte sich gestern zufrieden über die Belegschaft. "Es geht allgemein aufwärts, und gerade der hochwertige Maschinenbau ist wieder gefragt", sagte er. Dafür benötige man qualifiziertes Personal. Und offenbar ist Pflitsch seinerseits als guter Arbeitgeber bekannt. Denn: "Wir bekommen reihenweise hoch qualifizierte Bewerbungen", sagte Pflitsch.

(RP/rl)
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