Hückeswagener Unternehmer Bundesverdienstkreuz für Harald Pflitsch

Hückeswagen · Der Hückeswagener Unternehmer bekam gestern von Landrat Jochen Hagt die Auszeichnung für sein Engagement vor allem in unternehmerischen Leistungen überreicht. Unter den Rednern war auch der frühere Bürgermeister Uwe Ufer.

 Landrat Jochen Hagt (l.) überreichte Harald Pflitsch das Bundesverdienstkreuz im Beisein von Dietmar Persian (r.) und Johannes Mans.

Landrat Jochen Hagt (l.) überreichte Harald Pflitsch das Bundesverdienstkreuz im Beisein von Dietmar Persian (r.) und Johannes Mans.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Um die zahlreichen Verdienste des Hückeswagener Unternehmers Harald Pflitsch weiß man in der Schloss-Stadt gut Bescheid. Am Freitagnachmittag wurde der Radevormwalder und langjährige geschäftsführende Gesellschafter des Traditionsunternehmens Pflitsch vom Mühlenweg vom Landrat im feierlichen Rahmen mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auch offiziell geehrt. Zum Festakt im Lenneper Restaurant „Poseidon“ waren etwa 50 Freunde und Weggefährten erschienen.

In Hagts Begründung für die Auszeichnung wurde deutlich, wie wichtig Pflitschs Engagement für das unternehmerische und gesellschaftliche Profil der Schloss-Stadt war und ist. So habe er es nicht nur geschafft, die „kleine Dreherei seines Großvaters“, wie der Landrat es ausdrückte, von einem Betrieb mit weniger als 20 Mitarbeitern in ein Unternehmen zu verwandeln, das mittlerweile mit mehr als 200 Beschäftigten jedes Jahr Millionenumsätze erwirtschafte. „Auch die Gründung des Hückeswagener Berufskollegs ging maßgeblich von ihm aus“, unterstrich der Landrat. Durch sein umfangreiches zeitliches und finanzielles Engagement habe der Hückeswagener Unternehmer wichtige konzeptionelle Vorarbeiten geleistet, Politik und Verwaltung von seiner Idee überzeugt und zahlreiche andere Unternehmen aus der Region mit ins Boot geholt. Hagt: „Das deutschlandweit einmalige Bildungsprojekt bietet Realschülern die Möglichkeit, innerhalb von drei Jahren einen kaufmännischen Beruf zu erlernen und zeitgleich das Abitur oder Fachabitur zu erlangen.“ Gerade erst hatten wieder zwölf Absolventen diese Leistung erbracht.

Ausbildung und Familienfreundlichkeit im Betrieb seien für Pflitsch ebenfalls große Themen, betonte Hagt. So sei dem Unternehmen mehrere Jahre in Folge die Zertifizierung als familienfreundliches Unternehmen verliehen worden. Die Firma Pflitsch sei zudem seit Jahren einer der Top-Ausbildungsbetriebe in der Region. „Ihre Absolventen schließen die IHK-Prüfungen vielfach mit sehr guten Noten ab, und Sie unterstützen Ihre Auszubildenden auch außerbetrieblich – und besonders dann, wenn Probleme auftreten“, sagte Hagt zu Pflitsch.

Ein weiterer Grund, der ausschlaggebend war, dass der 72-Jährige nun mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, sei seine enge Verbundenheit mit der Region. „Harald Pflitsch fördert immer wieder kommunale Projekte, die sonst wegen klammer Haushaltslagen nicht verwirklicht werden könnten“, sagte der Landrat und verwies dabei etwa auf angelegte Grünflächen, die Gestaltung und Pflege des Bergischen Kreisels oder die Unterstützung des Jugendzentrums. Ebenfalls bedeutend sei Pflitschs Engagement für den Verein 3-Städte-Depot, der sich mit der Bewahrung der technischen Geschichte des Bergischen Landes beschäftigt. Nicht zuletzt sei es auch der Netzwerk-Gedanke, der Pflitsch immer angetrieben habe, sagte Hagt. „2006 war Harald Pflitsch der erste Hückeswagener Unternehmer, der als Schirmherr die Bildung eines Unternehmernetzwerkes umsetzte.“

Bürgermeister Dietmar Persian würdigte seine Verdienste um die Schloss-Stadt: „Wenn wir Harald Pflitsch heute ehren, wissen wir, dass sein berufliches Zentrum immer in Hückeswagen lag.“ Er hob dabei besonders die Bedeutung von Pflitsch’ Engagement in seiner aktiven Zeit in Hückeswagen hervor. „Immer, wenn der öffentlichen Hand das Geld fehlte, waren Sie zur Stelle. Und Sie haben sich stets auch persönlich mit Ihrer Erfahrung eingebracht“, sagte Persian.

Auch seine beiden Vorgänger Uwe Ufer und Norbert Jörgens waren zur Feierstunde gekommen. „Gerne erinnere ich mich an unsere zahlreichen Gespräche, in denen wir versucht haben, Grenzen zu überschreiten“, sagte Ufer und hob vor allem die Gründung des Berufskollegs hervor. Das Engagement sei über Widerstände hinweg möglich gewesen. Aus einem einfachen Grund: „Bürokraten und Bedenkenträger spielten nur eine Rolle, als dass wir sie bedauert haben.“ Und Jörgens betonte: „Es gibt heutzutage viel zu viele verhärtete Herzen in unserer Welt. Da ist es umso schöner, zu sehen, dass Dein Herz so groß ist. Lieber Harald, ich verbeuge mich vor Dir.“

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