Hückeswagen Adams Sanda: Deutscher mit Leib und Seele

Hückeswagen · Im Wohnzimmer der Familie Sanda auf dem Fürstenberg stehen afrikanische Skulpturen auf den Regalen. An der Wand hängen Masken und Bilder vom schwarzen Kontinent. Dass Adams Sanda afrikanische Wurzeln hat, sieht man beim Betreten der Wohnung sofort. "Aber ich fühle mich durch und durch als Deutscher", versichert der 1975 im westafrikanischen Staat Niger geborene Familienvater. Der Einwanderer Sanda ist aber nicht nur kulturell in Deutschland angekommen. Auch ganz offiziell ist er nun Deutscher, denn in diesem Jahr hat er offiziell die Staatsbürgerschaft erhalten.

Vor 14 Jahren aus Niger geflüchtet

1996 kam Adams Sanda zusammen mit seinem Bruder aus politischen Gründen als Asylbewerber nach Deutschland. "Wir haben zuerst in Gescher im Münsterland gewohnt", erinnert er sich. Nach Hückeswagen kam er vor zehn Jahren. Der Liebe wegen: "Meine jetzige Frau wohnte hier, und da bin ich ihr hinterher gezogen", erzählt Sanda und lacht.

Inzwischen hat das Paar einen gemeinsamen Sohn: den achtjährigen Malik. Die 26-jährige Nicole, Tochter seiner Frau Branka, die heute in Wipperfürth lebt, hat er adoptiert. "Wir sind eine Multikulti-Familie wie sie im Buche steht. Ich bin zum Beispiel in Kroatien geboren", erzählt Branka Sanda.

Und die Multikulturalität der Hückeswagener Familie schlägt sich auch in ihrem Reiseverhalten nieder. "In regelmäßigen Abständen fliege ich nach Afrika, weil ich dort geschäftlich zu tun habe. Und da fliegen wir oft zu dritt", erklärt Adams Sanda, der als selbstständiger Kaufmann Kaffee und Kakao aus Afrika in Europa vertreibt. Auch Urlaube in anderen Ländern wie Australien stehen bisweilen auf dem Programm der Familie.

Mit offenen Armen empfangen

Die Eltern von Adams Sanda leben heute noch in Niamey, der Hauptstadt vom Niger. Wenn ihr Sohn dort ist, besucht er sie natürlich. Umgekehrt kommen die Sandas auch ab und zu nach Deutschland. "Und dann machen sie die gleichen Erfahrungen wie ich, als ich hier hierher gekommen bin", erzählt Adams Sanda. So habe er festgestellt, dass die Leute ihn hier sehr freundlich und mit offenen Armen empfangen haben. "Heimweh nach Afrika habe ich nicht. Nur das Wetter in Deutschland ist etwas kalt", sagt Sanda mit einem Augenzwinkern.

Pläne für die Zukunft hat der gebürtige Afrikaner viele: "Ich möchte natürlich jetzt, da ich hier wohne, so viel wie möglich von Deutschland sehen." Und als mittel- und langfristigen Plan will der Unternehmer sein Geschäft weiter ausbauen. Adams Sanda ist angekommen – in Deutschland und in Hückeswagen.

(RP)
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