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Hilden Sehhilfen von 20 bis über 2000 Euro

Hilden · Die Premiere der kleinen Messe für Sehbehinderte ist gut angekommen. Organisator und Aussteller sind zufrieden.

Diverse Mobiltelefone liegen vor Alexandra Alting auf dem Tisch im Wohn- und Pflegezentrum "Stadt Hilden". "Wir haben Seniorenhandys für jeden Geschmack und jeden Bedarf", sagt die Mitarbeiterin des Elektrogeschäfts Saturn. "Alle sind sehr bedienfreundlich, haben eine große Tastatur und ein helles Display. Einige habe auch eine kleine Kamera — wenn Senioren ihren Enkelkindern Bilder schicken wollen." Außerdem verfügten alle über eine Notruftaste. Dort könnten bis zu fünf Nummern gespeichert werden, zum Beispiel von Sohn, Tochter und Enkelkindern. "Wird die Taste gedrückt, werden die Nummern der Reihe nach angewählt, bis jemand drangeht", erklärt Alting. 40 bis 200 Euro koste ein solches Handy, je nach Ausstattung.

Vier Aussteller waren gestern — zum "Tag des Sehens" — auf Initiative des Blinden- und Sehbehindertenvereins für den Kreis Mettmann ins Foyer des städtischen Seniorenzentrums gekommen, um Hilfsmittel für Menschen vorzustellen, die schlecht oder gar nicht mehr sehen.

Am Stand des Optik-Unternehmens "Reinecker Vision" wartet Adelheid Wittau. "Ich bin extra mit dem Bus hergekommen, weil ich auf einem Auge nur noch zehn Prozent sehe und ich mich informieren will, welche Möglichkeiten es noch gibt", erzählt die 86-Jährige. "Ich nehme schon die dickste Lupe, die ich habe." Doch um ein Buch zu lesen, sei es damit zu mühselig.

"Wir sind Marktführer für Bildschirmlesesysteme", sagt Stephan Gawin, Optiker bei Reinecker. Direkt vor ihm steht ein Gerät, das an einen früheren Schulprojektor erinnert: Die Seiten eines aufgeschlagenen Buches werden auf einem Bildschirm vergrößert dargestellt. "Die Größe ist stufenlos verstellbar und damit auch für sehr sehbehinderte Menschen geeignet." Kostenpunkt: rund 2300 Euro. "Unter 16 Prozent Sehleistung — bei bester Korrektur — zahlt die Krankenkasse etwas dazu." Günstiger sind dagegen so genannte Lichtlupenbrillen oder Prismenlupen. Sie sehen aus wie Brillen, haben aber eine eingebaute Beleuchtung zwischen den Gläsern, so dass der Lesebereich beleuchtet wird. Sie sind ab etwa 480 Euro zu haben — "und werden auch gerne von Zahnärzten und Elektroinstallateuren benutzt, weil der Arbeitsbereich dadurch gut ausgeleuchtet ist", sagt Gawin.

Am Stand von Optik Ziem kauft sich Klaus Neumann eine viereckige Lupe. "Mit den runden Lupen kann ich nicht gut lesen", sagt der Bewohner des Seniorenzentrums an der Hummelsterstraße. "Ich hoffe, mit der neuen geht es jetzt besser." Mit eckigen Lupen verrutsche man nicht so schnell in der Zeile, erklärt Optiker Hartmut Ziem aus Düsseldorf. Darüber hinaus könne zusätzliches Licht helfen, besser zu lesen. "Damit kann man sich zum Teil eine Vergrößerungsstufe sparen", weiß er. Einfache Lupen seien ab 20 oder 30 Euro zu haben, elektronische, die stärker vergrößern könnten als optische, ab 750 Euro.

Bequemes Abspielen von Hörbüchern ermöglichen so genannte "Daisy Player", MP3-Player für Blinde. "Sie sind ganz einfach zu bedienen und merken sich, wo eine CD unterbrochen wird", erklärt Ralf Röhrer von der KS-Cassetten GmbH. 370 bis 440 Euro kosteten sie. "Wir verleihen sie aber auch für 16,50 Euro im Monat und reparieren sie bei Bedarf auch."

Wolfram Marold vom Blinden- und Sehbehindertenverein für den Kreis Mettmann ist zufrieden mit der Premiere der kleinen Messe. "Ich hatte gar nicht mit so viel Zulauf gerechnet", sagt der Hildener.

www.rp-online.de/hilden

(RP)
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