Hilden Schweitzer-Gelände: Beschluss steht an

Hilden · Der Stadtentwicklungsausschuss soll am Mittwoch über den Bebauungs- und geänderten Flächennutzungsplan entscheiden.

 Auf dem ehemaligen Schulgelände sollen in mehreren Abschnitten Wohnungen (Projektion) entstehen. Wie viele genau, steht noch nicht fest.

Auf dem ehemaligen Schulgelände sollen in mehreren Abschnitten Wohnungen (Projektion) entstehen. Wie viele genau, steht noch nicht fest.

Foto: Stadt

Gleich dreimal beschäftigt sich der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 12. Juni, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Bürgerhauses Mittelstraße 40 mit den umstrittenen Bauplänen für das Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule. Die Stadtverordneten müssen entscheiden, wie mit den Einwendungen umgegangen wird und einen Offenlagebeschluss fassen, den Flächennutzungsplan ändern und entscheiden, ob der Garather Mühlenbach ökologisch umgestaltet wird. Die wichtigsten Punkte:

Lärmschutz An der Lindenstraße und an der Ecke Kunibertstraße überschreitet der Verkehrslärm bereits heute tagsüber und nachts die zulässigen Pegel um bis zu 10 dB(A). Darauf weist das Kreisgesundheitsamt hin. Die Verwaltung schlägt vor, für die Neubauten in diesem Bereich Lärmschutzfenster vorzuschreiben. Laut Gutachten steigt die Lärmbelastung durch die Neubebauung für die Altbauten an der Kunibertstraße an — aber nur in einem "nicht wahrnehmbaren" Umfang.

Grünflächen Der Bund für Umwelt und Naturschutz Hilden kritisiert, dass durch die Bebauung die Grünflächen erheblich verkleinert werden und bezieht sich dabei auf das Schulgelände. Die Verwaltung rechnet anders. Sie legt nur öffentlich zugängliche Grünflächen zugrunde: Das Schulgelände ist nicht öffentlich zugänglich und zudem in großen Teilen versiegelt. Bei der geplanten Bebauung entstehen 2100 Quadratmeter zusätzliche öffentliche Grünfläche, rechnet die Verwaltung vor, räumt aber ein: Gemessen am heutigen Bestand verringert sich die öffentliche Grünfläche durch die Bebauung — aber eben nur "geringfügig".

Bäume Für den Erhalt der Bäume hatte die Bürgerinitiative "Grüne Lunge" rund 1500 Unterschriften gesammelt. Von drei großen prägenden Bäumen sollen zwei erhalten werden. Der Dritte hätte trotz aufwendiger Pflege nur eine Lebenserwartung von fünf Jahren. Von zehn erhaltenswerten Bäumen im Plangebiet könnten sechs erhalten werden; von neun schutzwürdigen Bäumen fünf.

Parkplätze Pro neuer Wohnung (145) ist ein Parkplatz vorgesehen; entweder in Tiefgaragen oder auf privaten Stellplätzen. Für jeweils vier Wohnungen ist ein Besucherparkplatz geplant, mindestens 36,25. Im überarbeiteten Entwurf sind 46 Besucherparkplätze geplant, davon 17 auf der Kunibertstraße. Dort sollen acht "wilde" Stellplätze wegfallen.

Garather Mühlenbach Der Bergisch-Rheinische Wasserverband hat einen Vorschlag für die Renaturierung des Garather Mühlenbaches gemacht, der durch das Plangebiet fließt. Damit sich der Wasserlauf wieder frei schlängeln kann, muss ein großer Teil der Uferbepflanzung ausgelichtet sowie die Sandfläche des Spielplatzes verkleinert werden. Zwischen Uferkante und Spielplatz wird ein im Schnitt sieben Meter breiter Streifen naturnah umgestaltet und dann eingezäunt. Der Fachausschuss muss entscheiden: folgt er dem BRW-Vorschlag oder bleibt alles so, wie es ist. Dann hätten spielende Kinder weiterhin Zugang zum Wasser. Für die Bebauung muss die Stadt einen ökologischen Ausgleich leisten. Wird der Bach nicht renaturiert, muss die Kommune dafür auf ihr "Öko-Konto" am Westring zurückgreifen.

(RP/EW)
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