Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Hilden Physik mit Spannung und Humor präsentiert

Hilden · Spannung erzeugten die Physikanten auf der Bühne und erregten damit nicht nur die Aufmerksamkeit der Leuchten im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Sie brachten eine Gurke zur Weißglut und das gesamte Publikum in der Aula zum Staunen. "Bitte zu Hause nicht wiederholen", warnten die beiden Experten vorsichtshalber vor dem lebensgefährlichen Nachahmungseffekt.

Physik-Show am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium mit Humor und Spannung
Foto: Staschik, Olaf (ola)

"Manche Experimente sind schon riskant. Die können wir im Unterricht so nicht wiederholen", sagte Heinrich Klingelhöfer. Der Physiklehrer hatte die Show eigentlich als Fortbildung und Anschauungsunterricht für das Kollegium engagiert, wollte sie aber auch den Schülern nicht vorenthalten. "Die Resonanz war mit mehr als 300 Anmeldungen überraschend groß und ich es freut mich sehr, dass so viele Familien gekommen sind."

Ganz ohne Gong und erhobenen Zeigefinger loteten die beiden Spezialisten auf der Bühne die Möglichkeiten der Naturgesetze aus und genossen trotzdem die volle Aufmerksamkeit der Klasse. "Wir möchten demonstrieren, dass Physik überall anzutreffen ist und durchaus faszinierend sein kann", betonte Klaus Prangenberg, der als Professor mit Brille und im weißen Kittel den Intellektuellen mimte, der für die naiv-komischen Eskapaden seines Kollegen im Glitzerkostüm lediglich einen trockenen Kommentar übrig hatte. Rainer Grünbaum gab der Vorstellung clowneske Züge, als er ein Glas Wasser in einer Schleuder rotieren ließ und die Zuschauer an eine Karussellfahrt erinnerte. "Unser Körper ist auch nichts anderes als ein Sack voll Wasser, den die Fliehkraft nach außen drückt", sagte er als Erklärung dafür an, dass alle trocken blieben. Gemeinsam zauberten die beiden Schauspieler aus Laserlicht, einer Solarzelle und einem Verstärker eine ganze Rockband "Physik ist wie Musik, hoffentlich auch in Euren Ohren." Wenn es nach ihnen ginge, wäre auch die Lehrer mehr Entertainer als Alleinunterhalter. "Wenn sie den Stoff mehr mit Spaß vermitteln, behalten ihn die Schüler besser und sie gehen auch selbst glücklicher nach Hause", betonte Rainer Grünbaum. Seit mehr als zehn Jahren ist er mit der Show, die Wissen schafft, unterwegs. "Das Konzept hat der Diplomphysiker Markus Weber während seiner Studienzeit entwickelt. Wir präsentieren es nur so, dass die Leute Geld dafür bezahlen", berichtete Klaus Prangenberg. Den hohen Unterhaltungswert, der sich hinter Formeln und Gleichungen verbirgt, wollte Heinrich Klingelhöfer den Schülern vermitteln. Ein Konzept für den Unterricht sieht er darin nicht. "Viele Experimente führen wir auch so durch, können das allerdings nicht so präsentieren." Er musste jedoch selbst zugeben, selten so gelacht zu haben.

(domi)
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