Hilden Neandertal: 350 Bäume müssen weg

Hilden · Wenn eine Gefahr für den Verkehr besteht, können es auch mehr werden.

 Wenn durch starken Wind Bäume umstürzen, besteht Gefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer. Die ersten Baumreihen entlang der Straße durch das Neandertal sollen jetzt gefällt werden. Es ist kein Naturschutzgebiet.

Wenn durch starken Wind Bäume umstürzen, besteht Gefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer. Die ersten Baumreihen entlang der Straße durch das Neandertal sollen jetzt gefällt werden. Es ist kein Naturschutzgebiet.

Foto: Dietrich Janicki

Noch knapp sechs Wochen, dann dröhnen im Neandertal wieder die Motorsägen. Der Landesbetrieb Straßenbau wird nach den Herbstferien zwischen dem Neanderthal Museum und dem Ortseingang Mettmann etwa 350 Bäume fällen. "Ein Gutachter hat sich die Bäume angesehen und nur die markiert, die stehenbleiben dürfen", sagte Klaus Adolphy, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde, jetzt im Ausschuss für Umwelt und Naturschutz. Schon seit Jahren geht von den Bäumen neben der Strecke eine Gefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer aus. Immer sind einzelne Bäume durch starken Wind oder losen Untergrund auf den Radweg oder sogar die Straße gestürzt. Der Kreis Mettmann ist nicht der Eigentümer der bewaldeten Flächen, der Bestand ist zu großen Teilen in Privatbesitz. Der Kreis legt großen Wert darauf, dass die Fällungen vom Landesbetrieb Straßen in Auftrag gegeben werden.

Naturschützer hatten die großflächige Fällung im Frühjahr vergangenen Jahres massiv kritisiert und von groben Einschnitten in die Landschaft des Neandertals gesprochen. Was die im März vergangenen Jahres gerodeten Flächen vom Museum in Richtung Erkrath betrifft, hat die Untere Landschaftsbehörde gute Nachrichten. "Die Natur hat sich die Hänge zurückerobert", sagt Klaus Adolphy. Jeder abgeschlagene Stamm sei wieder ausgeschlagen, es gebe viel wilden Flieder und damit Nahrung für Insekten und Schmetterlinge. Darüber hinaus sei auch der Bestand an Feuersalamandern und Zauneidechsen wieder vorhanden.

Auch an der Elberfelder Straße (B228) in Hilden lässt der Landesbetrieb Straßenbau NRW noch bis Freitag rund 50 unsichere Bäume fällen im Bereich Waldbad und Waldkaserne. Hildens Förster Dennis Anders hatte Straßen NRW auf die Gefahrenstelle aufmerksam gemacht. Die gefällten Robinien werden nicht ersetzt, erläuterte ein Sprecher. Von der Auslichtung profitierten die stehengebliebenen Bäume. Sie erhalten so mehr Licht und Luft und können sich besser entwickeln. Robinien wachsen schnell und erreichen nach 20 Jahren bis zu 15 Meter Höhe.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort