Hilden Politik will neuen Plan mit alter Itter-Brücke

Hilden · Das Büro StadtVerkehr ist mit seinem Vorschlag für die Verbindung zwischen Bahnhof und Fußgängerzone glatt durchgefallen.

 Die Itter-Brücke verbindet die Benrather Straße in Höhe des Fabry-Museums mit der Stadthalle.

Die Itter-Brücke verbindet die Benrather Straße in Höhe des Fabry-Museums mit der Stadthalle.

Foto: Olaf Staschik

Im Rahmen des Innenstadt-Konzepts hat das Hildener Büro StadtVerkehr zwei Vorschläge für eine verbesserte Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Bahnhof und Fußgängerzone gemacht. Beide fielen bei der Politik glatt durch, weil die bestehende Itter-Brücke an der Stadthalle abgerissen und durch eine neue nur wenige Schritte entfernt ersetzt werden soll. Kosten für Verbindung: 1,8 Millionen Euro. Da mussten viele Stadtverordnete im Stadtentwicklungsausschuss erst mal nach Luft schnappen - angesichts eines Defizits im städtischen Haushalt von aktuell 8,4 Millionen Euro. Die bestehende Itter-Brücke sei für Fußgänger und Radfahrer nicht geeignet, verteidigte Diplom-Ingenieur Jean Marc Stuhm, Geschäftsführender Gesellschafter von StadtVerkehr, seine Entwürfe. Der Platz zwischen Stadthalle und Steinhäuser Zentrum /City-Centersolle aufgewertet werden, so die Vorgabe: "Da müssen Leute rein. Ohne neue Brücke nehmen die Leute die neue Wegverbindung nicht an und nehmen die Benrather Straße in Richtung Innenstadt." Dem wollte nur Rudolf Joseph (FDP) folgen: "Ich halte die alte Brücke für nicht geeignet. Wenn wir den Bereich anpacken, dann richtig."

Alle anderen Ratsfraktionen sahen das anders. Eine neue Brücke sei überflüssig und teuer. Sie forderten einen neuen Entwurf, der die vorhandene Itterbrücke mit einbezieht und nicht ersetzt. Zuvor hatte Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann erklärt: "Die vorhandene Itter-Brücke mit Holzbelag kann nicht aufgewertet werden. Man kann sie nur so lassen, wie sie ist, oder sie wegnehmen."

Die neue Fuß- und Radwegverbindung zwischen Bahnhof und Fußgängerzone sieht einen neuen Übergang über die Benrather Straße in der Flucht der Poststraße vor. Er soll mit einer Ampel gesichert werden. Dafür könnte der Fußgängerüberweg 100 Meter weiter in Höhe der Benrather Straße 44 wegfallen.

Keine Diskussion gab es um die Vorschläge für den Bereich Gabelung/Übergang in die Mittelstraße. Dort soll nur wenig verändert werden. Der Bereich zwischen den beiden Fußgängerüberwegen wird mit rotem Asphalt hervorgehoben. Die Taxistände werden von der Mittelstraße an die Kirchhofstraße verlegt. Geschätzte Kosten: rund 355 000 Euro.

Ein Kreisverkehr als Ersatz für die Mega-Kreuzung Benrather-/Berliner-/Ellerstraße (wie von der Bürgeraktion vorgeschlagen) komme nicht in Frage, machte Stuhm klar: weil er nicht in der Lage wäre, die Menge des Verkehrs zu bewältigen: "Der Verkehr im Kreisverkehr hat Vorfahrt und würde die Geradeausfahrer auf der Berliner Straße und der Benrather-/Ellerstraße behindern und zu unzumutbar lange Wartezeiten für die in den Kreisverkehr Einfahrenden führen."

(RP)
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