Hilden Gewerbegebiet erfüllt Politiker-Vorgabe

Hilden · Über die Ansiedlung von Gewerbe in der Giesenheide wurde politisch lange gestritten. Seit 2001 ist der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Nord im Autobahnkreuz Hilden rechtskräftig. Diskutiert wird aber immer noch - aktuell über die Pläne von "Miss Pepper".

 Das Gewerbegebiet Nord im Autobahnkreuz Hilden ist zu 33 Prozent belegt. 86.000 Quadratmeter sind noch verfügbar.

Das Gewerbegebiet Nord im Autobahnkreuz Hilden ist zu 33 Prozent belegt. 86.000 Quadratmeter sind noch verfügbar.

Foto: O. Staschik

"Der Plan riecht förmlich nach Autohof", sorgt sich Ludger Reffgen, Fraktionsvorsitzender der Bürgeraktion: "Das würde bedeuten, Autofahrer auf der A 3 und A 46 werden von der Autobahn gelockt und nutzen die Giesenheide als Raststätte." Das bedeute auf jeden Fall ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Und daran könne Hilden kein Interesse haben. Das sahen viele RP-Leser in einem Forum unserer Zeitung ebenso.

Die Sorgen sind unbegründet, stellte Wirtschaftsdezernent und Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt klar. Eine Tankstelle sei dort zwar baurechtlich möglich: "Faktisch ist das Grundstück von Miss Pepper für beides aber zu klein. Bislang gibt es keine Aussage des Investors, was er will. Es gibt keinen Bauantrag. Deshalb warten wir ab, was der Interessent tatsächlich will."

Die Giesenheide ist die letzte zusammenhängende Flächenreserve Hildens für die Ansiedlung von Unternehmen. Der sorgsame Umgang damit war Konsens bei allen Fraktionen im Stadtrat. Die Politiker selbst richteten eine hohe Hürde für ansiedlungswillige Unternehmen auf. Pro 1000 Quadratmeter Fläche sollen rund zehn Arbeitsplätze geschaffen werden.

So gesehen ist die Vermarktung des Gewerbegebiets Nord ein Erfolg - auch wenn die Flächen nicht so schnell verkauft wurden wie anfangs vielleicht erwartet. Von den 150.000 Quadratmetern in der Giesenheide sind bislang 50.000 Quadratmeter (33 Prozent) veräußert. "14.000 Quadratmeter (neun Prozent) sind verbindlich für fünf Betriebe reserviert", berichtet Danscheidt. Bleiben 86.000 Quadratmeter, die noch verfügbar sind. Im Gewerbegebiet Nord haben sich 20 Betriebe mit mehr als 450 Mitarbeitern angesiedelt. "Wir haben die Vorgabe der Politik erfüllt", bilanziert der Erste Beigeordnete: "Ich bin optimistisch, dass wir auch das ganze Areal vermarkten können."

Mitte 2018 will der Verpackungsspezialist Solipac, ein Hildener Unternehmen, in die Giesenheide ziehen. Geschäftsführer Ludwig Hinte hat dort ein 3000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Die Firma wächst und braucht deshalb mehr Platz. Die Wirtschaftsförderung war froh, ein Grundstück im Gewerbegebiet Nord anbieten zu können. Sonst hätte Solipac Hilden möglicherweise verlassen. "Die Bestandspflege ist aus meiner Sicht wichtiger als die Neuansiedlung, auch wenn sie mehr Zeit kostet", betont Wirtschaftsdezernent Norbert Danscheidt: "Wir können gar nicht so viele Betriebe neu ansiedeln wie wir bereits in Hilden haben."

Anfang 2018 wollen sich die ID Ausweissysteme GmbH und die Coloprint GmbH in der Giesenheide niederlassen. "Wir haben ein repräsentatives Gewerbegebiet gesucht, das über eine Anbindung zur Autobahn verfügt und zentral liegt", erklärt Geschäftsführer Carsten Christmann. Das konnte die Stadt im Kreuz Hilden bieten.

(cis)
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