Hilden Ascheplätze sind Vergangenheit

Hilden · Auch der letzte Sportplatz in der Stadt hat bald einen Kunstrasen – und die Vereine, die dort trainieren, hoffen auf Zulauf. An der Schützenstraße spielen italienische, marokkanische und türkische Clubs. Und eine Grundschule.

 Der Bagger hat seine Arbeit am Sportplatz Schützenstraße begonnen. Ende Juli soll der Platz wieder bespielbar sein.

Der Bagger hat seine Arbeit am Sportplatz Schützenstraße begonnen. Ende Juli soll der Platz wieder bespielbar sein.

Foto: olaf staschik

Auch der letzte Sportplatz in der Stadt hat bald einen Kunstrasen — und die Vereine, die dort trainieren, hoffen auf Zulauf. An der Schützenstraße spielen italienische, marokkanische und türkische Clubs. Und eine Grundschule.

Jetzt erhält auch Hildens letzter Ascheplatz an der Schützenstraße einen Kunstrasen. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende Juli dauern, erläuterte Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Weil das nötige Geld bereits im vergangenen Jahr vom Stadtrat bereitgestellt wurde, habe die Verwaltung durch eine frühe Ausschreibung Ende Januar/Anfang Februar einen besonders günstigen Preis erzielen können.

"Wir werden mit den veranschlagten 735 000 Euro auskommen", versicherte Mittmann. Neben dem Kunstrasenplatz (mit Sand und Kunststoffgranulat-Füllung) werden die Zäune zur Schützen- und zur Jägerstraße hin erneuert und erhöht. Die Flutlichtanlage funktioniert zwar noch. Vorsorglich werden aber bereits die Fundamente für neue Lichtmasten eingebaut — damit später der neue Kunstrasen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Trainer und Betreuer bekommen überdachte Bänke am Spielfeldrand. "Es sieht so aus, als ob wir das noch mit finanziert bekommen", sagte Mittmann.

Ende Juli soll der Platz wieder bespielbar sein. Die Nutzer — neben der Grundschule Schulstraße die Vereine AC Italia Hilden, der Marokkanische Sportverein und der Türkische Fußball-Club Hilden — müssen so lange ausweichen. Die Kicker trainieren unter anderem auf der Bezirkssportanlage Am Bandsbusch.

"Wir sind froh, dass der Sportplatz überhaupt modernisiert wird", freut sich Guiseppe Pellegrine, Erster Vorsitzender des AC Italia Hilden: "Wir werden wieder eine Jugendabteilung auf die Beine stellen — besser als unsere alte." Hintergrund: Zwischen 2001 und 2008 investierte die Stadt Hilden fast sechs Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Sportanlagen.

Alle Plätze erhielten Kunstrasen — mit Ausnahme der Schützenstraße. Die neuen Kunstrasenplätze lösten einen Ansturm auf die Fußballvereine aus. Binnen sieben Jahren hatte sich die Zahl der jungen Vereinskicker auf 1100 nahezu verdoppelt. Allerdings nicht bei den Vereinen, die an der Schützenstraße trainieren. Bis 2007 zählte der AC Italia nach Angaben von Pellegrino sechs Jugendmannschaften. Sie lösten sich auf, weil die Eltern ihre Kinder lieber bei Vereinen mit Kunstrasen spielen ließen.

"Die Modernisierung des Sportplatzes Schützenstraße bedeutet für uns sehr viel", freut sich auch Jamal Al Makhloufi, Erster Vorsitzender des Marokkanischen Sportvereins 04 Hilden. "Wir haben viele Jugendliche, die Fußball spielen wollen — aber nicht auf Asche." Der Verein — zurzeit gibt es nur eine erste Mannschaft — will im Herbst eine Jugendabteilung eröffnen. Es gebe genug Anwärter für zwei Jugendmannschaften, so Al Makhloufi: "Wir wollen klein anfangen."

(RP/rl)
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