Haan Für Seniorenpolitik muss auch Geld da sein

Haan · Das Seniorennetzwerk "Wir sind Haan" diskutierte jetzt mit den Haaner Bürgermeister-Kandidaten.

Bereitwillig und fast immer geduldig beantworteten die fünf Kandidaten für das Haaner Bürgermeisteramt am Montagabend bei einer Podiumsdiskussion die Fragen der Besucher des Seniorennetzwerks "Wir sind Haan" im CVJM-Saal an der Alleestraße. Auf dem Podium saßen neben Bürgermeister Knut vom Bovert, Meike Lukat (WLH), Dr. Bettina Warnecke (unabhängig, CDU-Kandidatin), Jörg Dürr (SPD) und Gabriele Haage (CDU Hilden, aber unabhängige Kandidatin), die ausgleichenden Moderatoren Ute Melchior Giovannini als Seniorennetzwerk-Organisatorin und Frieder Angern als sachkundiger Bürger und auch als Vorsitzender der Awo Haan.

Das Thema "Senioren in Haan" war naturgemäß Mittelpunkt der Moderatoren-Befragung. So wurde das nach wie vor aktuelle Thema Einkaufsmöglichkeiten oder seniorengerechte Wohnungen abgefragt, aber auf der ganzen Linie eher vorsichtig beantwortet. Das ist angesichts der erneuten Haushaltssperre für Haan nicht verwunderlich.

Doch woher Geld für all die Wünsche von Senioren nehmen, wenn keines da ist? "Der Haushalt muss es hergeben", sagte Dr. Bettina Warnecke dann auch zu Forderungen wie beispielsweise Barrierefreiheit. Der SPD-Kandidat Jörg Dürr sprach aber seine Kritik darüber aus, dass die in den Haushalten 2014 und 2015 ausgewiesenen Beträge von jeweils 20 000 Euro für entsprechende Maßnahmen bisher weder verbraucht, noch als Verpflichtungsermächtigung zurückgestellt wurden. Dem widersprach Bürgermeister vom Bovert: Er wolle Prioritäten setzen, das Geld so gut wie möglich ausgeben und keine Kleckerbeträge verteilen. Ute Melchior-Giovannini betonte zum Thema Ehrenamt, dass Senioren in Haan ein Riesenpotenzial für viele Aufgaben seien. Und für die fordere sie Aufmerksamkeit ein. Jörg Dürr versprach, die Seniorenarbeit besser zu koordinieren, wenn er gewählt würde. An anderer Stelle sagte Dr. Bettina Warnecke, dass eine Verbesserung der Haaner Wirtschaftslage über Investitionsanreize für die Wirtschaft möglich sei. So könnten insbesondere auch die Senioren in Haan, die jetzt schon 30 Prozent der Bevölkerung ausmachen, nachhaltig unterstützt und gefördert werden. Das Mehrgenerationenhaus für das Leben im Alter sei Wunschthema vieler Haaner, sagte Meike Lukat - und es sei auch ihr Thema. Aber hier könne das Rathaus nur helfend zur Seite stehen. Realisieren müssten es die Senioren selbst oder Investoren. Dabei verwies sie auf ein Projekt von Sahle Bau am Bandenfeld, wo Menschen bis zum Schluss in ihrer eigenen Wohnung leben können. Kandidatin Gabriele Haage betonte ihren Slogan: "Nicht meckern, machen!"

Und warum empfinden sich die Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters jeweils am besten geeignet? Die Antworten waren so vielseitig, wie auch die Kandidaten es sind: Erfahrung - der einzig echte Parteilose (Knut vom Bovert). Alte Denkstrukturen über Bord werfen (Jörg Dürr). Miteinander - Toleranz (Gabriele Haage). Seit 12 Jahren Kommunalpolitik - klare Kante zeigen (Meike Lukat). Frisches Blut - modernes Verwaltungsmanagement und solide Finanzpolitik (Dr. Bettina Warnecke).

(gund)
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