Grevenbroich Millionenschaden nach Bauarbeiten in Orken

Grevenbroich · Eine Kreuzung an der Richard-Wagner-Straße bleibt wochenlang gesperrt. Ein Wasserrohr wurde beschädigt, Hohlräume entstanden.

Nichts geht mehr auf der Kreuzung der Richard-Wagner-Straße und Schillerstraße. Der Bereich ist seit Wochen für Autos aus allen Richtungen abgeriegelt - und wird es noch geraume Zeit bleiben. Viele Orkener müssen deshalb Umwege fahren, sind verärgert. Der Grund für die Sperrung: Nach Auskunft der Telekom war bei Arbeiten für Glasfaserkabel vor einem Monat eine Wasserleitung beschädigt worden. Unter der Fahrbahn entstanden durch das Wasser mehrere Hohlräume.

"Da passte gut ein Auto hinein", macht Peter Walgenbach, Schadenskoordinator der Deutschen Telekom Technik GmbH, die Dimension deutlich. "Wenn die Straße nicht gesperrt worden wäre, hätte die Gefahr bestanden, dass ein Bus oder anderes schweres Fahrzeug dort einsackt - und Menschen verletzt worden wären."

Dazu kam es zum Glück nicht, doch die Folgen sind auch so beträchtlich. Walgenbach beziffert den Sachschaden mit "500 000 bis eine Million Euro". Die Reparaturarbeiten sind aufwendig und werden voraussichtlich noch bis Ende Februar dauern. Laut Telekom entstand der Schaden bei Arbeiten für eine Spülbohrung - "damit war eine Fachfirma beauftragt", sagt Walgenbach. Bei den Arbeiten sei eine Wasserleitung getroffen worden. "Das ausströmende Wasser hat den gesamten Kreuzungsbereich unterspült und Bodenmaterial ausgeschwemmt, das hat den Abwasserkanal verstopft. Zudem hob sich die Fahrbahn." Der gesamte Bereich wurde gesperrt.

Ein Problem: Wie groß der Schaden war, "konnten wir zunächst nicht feststellen, dafür waren Sondierungsbohrungen nötig", so Walgenbach. "Die Arbeiter mussten von der Seite her vordringen, damit nicht Brocken über den Hohlräumen auf die Gas- oder Stromleitung stürzen, die dort im Boden liegen." Mittlerweile sind die Hohlräume aufgefüllt, doch viele andere Arbeiten stehen an. "Die Versorgungsleitungen müssen kontrolliert und geschützt werden. Später wird die Fahrbahn auf der Kreuzung erneuert", kündigt Peter Walgenbach an.

Die Telekom hat zudem ein Büro mit einem "eigenständigen Beweissicherungsverfahren beauftragt, das die Schäden - auch an umliegenden Häusern - feststellen soll", so der Koordinator.

Für Anwohner und andere Orkener bedeutet die Sperrung Umwege, sie müssen statt der Richard-Wagner-Straße etwa die Goethestraße benutzen. "Die Sperrung ist für uns ein katastrophaler Zustand", erklärt Elektromeister Günter Heyll, dessen Firma direkt an der Straßenkreuzung liegt. "Das Geschäft vor Weihnachten ist eingebrochen". Besucher können das Geschäft aber weiter erreichen.

Auch der langjährige CDU-Politiker Hans Hammelstein weiß: "Über die Baustelle regen sich viele Leute in Orken seit Wochen auf - zumal man lange keine Arbeiter sah, anscheinend nichts passierte. Das geht nicht."

Laut Telekom ruhten die Arbeiten auf der Kreuzung über die Feiertage, sie laufen jetzt aber weiter.

(NGZ)
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