Grevenbroich Monti-Dorfplatz wird in USA nachgebaut
Grevenbroich · Michael de Beyer betreibt in Texas das deutsche Restaurant "Kaiserhof". Jetzt steht ein Umbau an. Bei den Planungen erinnerte er sich an einen Ort, den er in den 1980ern besuchte und nie vergaß: den "Dorfplatz" im Montanushof.
Der Dorfplatz aus dem Montanushof ist nicht nur den Grevenbroichern in bester Erinnerung, sondern hat auch Fans in Übersee. Der Gastronom Michael de Beyer möchte sein in Montgomery (USA) gelegenes deutsches Restaurant "Kaiserhof" jetzt nach Vorbild des ehemaligen Freizeit- und Party-Hot Spots neu gestalten. "Ich bin fest davon überzeugt, dass dieses Konzept bei uns in Texas funktioniert", sagt de Beyer. "Es wird zwar nicht ganz so groß wie seinerzeit in Grevenbroich, aber sich klar an dem ehemaligen Dorfplatz orientieren."
Im Montanushof war 2003 Schluss mit dem Dorfplatz. Seither gab es zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren, um die ehemalige Freizeit- und Partyfläche wieder zu beleben - ohne Erfolg. Der Dorfplatz war bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und lockte Besucher aus den umliegenden Städten an. Was sich die jüngere Generation kaum noch vorzustellen vermag, war damals in der Schlossstadt gang und gäbe: Das Nachtleben brummte, zum Teil kam das Partyvolk sogar in Reisebussen. Tim Grevelhörster, Center Manager im Montanushof, kennt die Sehnsucht der Grevenbroicher nach dieser guten alten Zeit. Der Dorfplatz ist die große Lücke, die es zu schließen gilt. Keine leichte Aufgabe.
Auch Michael de Beyer ist der Dorfplatz in bester Erinnerung geblieben. Der 48-Jährige stammt aus Essen, in Köln wurde er zum Koch ausgebildet. 1997 zog er in die USA. Im nahe des Stadtrands der Millionen-Metropole Houston gelegenen Montgomery eröffnete er mit dem "Kaiserhof" ein deutsches Restaurant. Während seiner Zeit in Köln hörte er vom Dorfplatz - und stattete dem Montanushof einen Besuch ab. "Ich war nur ein Mal in Grevenbroich, aber dieser Abend ist mir in so guter Erinnerung geblieben, dass ich heute noch begeistert von dem bin, was dort damals los war. Der Dorfplatz war ein Geniestreich."
Diesen "Geniestreich" möchte er nun über den Atlantik in seinen "Kaiserhof" holen. Doch wie es mit der Erinnerung so ist, wird sie mit der Zeit löchrig. "Ich suche alte Fotos vom Dorfplatz, um sie meinen Geschäftspartnern zu zeigen", sagt de Beyer. Bei seinem Vorhaben ist der Engländer George Graham mit im Boot, dem er von der einstigen Amüsiermeile aus der überschaubaren Stadt mit dem für Amerikaner und Briten so schwer aussprechbaren Namen Grevenbroich vorgeschwärmt hat. "Auch wenn ein detailliertes Replikat des Dorfplatzes aus Platzgründen wohl nicht umsetzbar sein wird, ist eine Ähnlichkeit fast schon garantiert", meint de Beyer. "Ich habe Zweifel, dass George Graham und die am Entwurf für den neuen Kaiserhof Beteiligten mit etwas Besserem aufwarten können."
