Grevenbroich Investor plant Wohnen auf Finanzamt-Gelände

Grevenbroich · Auf der Erckensstraße sollen Wohnungen für Senioren und Familien entstehen. Das erklärte die Bürgermeisterin auf der "Expo Real".

 Ursula Kwasny und Ulrich Held (r.) im Gespräch mit Hans-Gerd Böhme und Noemi David (l.) vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Thema war die Zukunft des alten Finanzamtes (oben).

Ursula Kwasny und Ulrich Held (r.) im Gespräch mit Hans-Gerd Böhme und Noemi David (l.) vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Thema war die Zukunft des alten Finanzamtes (oben).

Foto: L. Berns/Stadt

Bei der Entwicklung der Innenstadt spielt das alte Finanzamt, das seit mehr als zwei Jahren leer steht, eine bedeutende Rolle. Der Bürokomplex befindet sich im Zentrum des Bahnhofsviertels, das in den nächsten Jahren mit Hilfe eines sogenannten "Standort-Entwicklungskonzepts" aufgewertet werden soll. Nun zeichnet sich eine konkrete Perspektive für das Gelände des 60er-Jahre-Baus an der Erckensstraße ab.

 Ursula Kwasny und Ulrich Held (r.) im Gespräch mit Hans-Gerd Böhme und Noemi David (l.) vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Thema war die Zukunft des alten Finanzamtes (oben).

Ursula Kwasny und Ulrich Held (r.) im Gespräch mit Hans-Gerd Böhme und Noemi David (l.) vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen. Thema war die Zukunft des alten Finanzamtes (oben).

Foto: L. Berns/Stadt

Bürgermeisterin Ursula Kwasny griff das Thema "Altes Finanzamt" gestern im Rahmen der Internationalen Gewerbe-Immobilienmesse "Expo Real" in München auf. Bereits beim Eröffnungs-Talk der Standortgemeinschaft Niederrhein, an dem ihre Bürgermeister-Kollegen und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke teilnahmen, erklärte sie: "Wir haben in der Sache gerade sehr gute Gespräche geführt." Kwasny nahm dabei Bezug auf ein Treffen mit Hans-Gerd Böhme, dem Niederlassungsleiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB), und dessen Kollegin Noemi David. Der BLB ist Eigentümer der Immobilie.

Nachdem für das ehemalige Finanzamt unterschiedliche Nutzungen geprüft und auch wieder verworfen worden seien – zuletzt sollten in dem alten Verwaltungsgebäude sogar Studentenwohnungen entstehen – sehe es jetzt so aus, als könnten auf dem Grundstück des Finanzamts senioren- und familiengerechte Wohnungen entstehen. "Dafür müsste das alte Gebäude allerdings abgerissen werden", betont Ulrich Held, Wirtschaftsförderer der Stadt Grevenbroich. Wer das Gebäude von außen betrachte, könne zwar auf die Idee kommen, dass die Bausubstanz noch zu nutzen sei, der Schein trüge jedoch. "Nach Einschätzung des Investors lohnt es sich nicht, das Haus komplett zu entkernen und neu aufzubauen", erklärt Ulrich Held. Im Vergleich zu einem Neubau wäre diese Variante einfach zu teuer.

Den Namen nennt Held nicht, nach NGZ-Informationen soll sich der Grevenbroicher Architekt Hans-Joachim Onkelbach für den Standort interessieren. In der Nachbarschaft des alten Finanzamtes sowie im Umfeld des Stadtzentrums hat er bereits mehrere Projekte realisiert. Onkelbach war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Carina Lucas, ebenfalls Wirtschaftsförderin in Grevenbroich, erklärt, dass von ursprünglich sechs Interessenten für das Objekt nur einer mit tragfähigen Konzepten übrig geblieben sei. Bis Ende Oktober soll er detaillierte Pläne vorlegen.

Ziel sind altengerechte Wohnungen mit barrierefreien Einrichtungen und gegebenenfalls zubuchbaren Service-Leistungen, die den Neubau auch für Familien interessant machen könnte. "Es wird aber kein Senioren- oder Pflegeheim", betonte Bürgermeisterin Kwasny.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort