Kolumne Frei Schnauze Wann sollten Welpen gefordert und gefördert werden?

Grevenbroich · Wann sollten Welpen gefordert und gefördert werden? Und wann müssen den Kleinen auch mal Ruhezeiten gegönnt werden? Der Grevenbroicher Hunde-Profi Mark Karlstedt gibt Tipps für die ersten Monate.

 Hundetrainer Mark Karlstedt aus Grevenbroich.

Hundetrainer Mark Karlstedt aus Grevenbroich.

Foto: Mark Karlstedt/Dog Event

Gesunde Neugier und aufgeschlossenes Lernen-Wollen gehören ab der fünften bis zwölften Woche zu einem glücklichen Welpen. Je mehr das kleine Fellknäuel von seinem Züchter und seinem künftigen Herrchen oder Frauchen gefördert wird, umso aufgeschlossener wird er sich in allen Situationen entwickeln. Mit der natürlichen Neugier eines Welpen untersucht der Kleine in der Zeit alles und jeden.

Wenn er dann auch genug Ruhezeiten dazwischen hat, können wir Zweibeiner unsere kleine Fellnase mit allen möglichen Umweltreizen bekanntmachen: Geschirrklappern, Staubsauger, Rasenmäher, Musik, vielleicht auch mal sachtes Knallen, wenn etwas hinfällt oder eine Türe zuschlägt – halt alles, was zu einem ganz normalen Alltag dazugehört. Jetzt können Sie Ihr neues Familienmitglied auch an unterschiedliche Untergründe gewöhnen – wie Fliesen, Teppich, Gras, Stroh, Kies, Asphalt, Sand oder Gitter – und auch verschiedene Materialien beim Spielen von ihm erkunden lassen. Rudel, Gruppen und andere Mitbewohner lernt ein Welpe von der sechsten bis zwölften Woche in der Sozialisierungsphase kennen beziehungsweise einzuschätzen. Dann probiert er auch gerne aus, was und wie viel der andere erträgt und wir kommen an den Punkt, wo das kleine Knäuel mit den spitzen Milchzähnchen die richtigen Beißhemmungen lernen sollte.

Beim Spielen kann man dem Kleinen das prima beibringen, wobei die Spielleitung natürlich bei uns Zweibeinern liegt und wir auch darauf achten müssen, dass unser Welpe die 15 bis 20 Stunden Ruhe einhält, damit er sich gesund und ausgeglichen entwickelt. Spielerisch Grenzen ziehen und Gehorsam aufbauen, ist die Zweibeiner-Devise zum Wohl des kleinen Vierbeiners. Eine perfekte Zeit, um Ihren Welpen an Ihre Kinder oder andere tierische Hausbewohner zu gewöhnen.

Beim Umgang von Kindern und Welpen sollten Sie immer dabei sein, denn hier müssen beide Parteien den Umgang miteinander lernen! Ab der zwölften bis 13. Woche kommen langsam Hundekontakte von außen ins Welpenleben, um zum einen vorher die Bindung zu uns als vorrangigem Sozialpartner zu stärken und zum anderen den vollständigen Impfschutz abzuwarten, damit der Kleine keinem unnötigen Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist. Nach und nach können Sie Ihrer Fellnase nun einzelne Hunde vorstellen, wobei Ihr Welpe das Tempo bestimmt.

Sucht er Schutz bei Ihnen, geben Sie ihm diesen auch. Wird Ihr kleiner Schatz neugieriger, kann er auch mit gut sozialisierten Hunden im freien Spiel seine Erfahrungen machen. Gemischte Gruppen mit jungen und alten Hunden bieten Spaß und die Gelegenheit, dass Ihr Welpe von den „Erwachsenen“ lernt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß in dieser spannenden Lernphase Ihrer kleinen Fellnase – und ein entspanntes Miteinander in vielen folgenden Jahren.
Mark Karlstedt

(Mark Karlstedt)
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