Grevenbroich Feuerwehr: Jüchener dürfen einen Q 5 fahren

Grevenbroich · Es scheint so, als ob die Jüchener Feuerwehr ihre Kollegen aus Grevenbroich etwas ärgern wolle. Denn erstere haben sich soeben einen Kommandowagen gegönnt, der den Nachbarn verwehrt bleibt: einen Audi des Fabrikats Q5.

Dieses Fahrzeug hatte in Grevenbroich wochenlang zu heftigen Auseinandersetzungen in der Politik geführt. Zu kostspielig und angesichts der Haushaltslage nicht angemessen, lautete der Tenor aus den Fraktionen. Die Feuerwehr sollte sich lieber nach einem preiswerteren Wagen umsehen, einem Skoda etwa.

Den Neidfaktor der Kollegen hinter der Gemeindegrenze schüren - das war allerdings nicht der Grund für den Kauf des Audi in Jüchen. "Der Führungsdienst der Feuerwehr wurde neu strukturiert. Dazu war die Beschaffung eines zweiten Führungsfahrzeugs erforderlich", erklärt Rathaussprecher Norbert Wolf. Das Fahrzeug werde den fünf Einsatzleitern der Wehr zur Verfügung gestellt - dazu gehört auch der Jüchener Feuerwehrchef Heinz-Dieter Abels. Warum die Wahl ausgerechnet auf einen Q5 fiel: "Wegen der ländlichen Struktur der Gemeinde Jüchen war die Anschaffung eines geländegängigen Fahrzeugs erforderlich", argumentiert Norbert Wolf. "Der Wagen hat sich bereits am Montag beim Brand einer Erntemaschine und eines Getreidefeldes bewährt."

Der Kauf des Fahrzeugs stand im Brandschutzbedarfsplan der Gemeinde. Ein bestimmter Hersteller oder Autotyp war laut Wolf dabei nicht vorgegeben. Das wirtschaftlichste Angebot habe - nach einem Check durch das Rechnungsprüfungsamt - den Zuschlag erhalten. Die Jüchener könnten den Grevenbroicher Kollegen noch bei einer anderen Frage voraus sein: Für die Anschaffung des Kommandowagens in der Schlossstadt waren 60 000 Euro im Haushaltsentwurf vorgesehen. In Jüchen fiel der Kauf deutlich preiswerter aus, dort waren 45 000 Euro kalkuliert worden. "Dieser Ansatz wurde deutlich unterschritten", betont Norbert Wolf.

Darüber würden sich auch Grevenbroicher Politiker freuen. Welcher Typ dort beschafft wird, steht noch nicht fest, "Die Angebote für die Ausschreibung sind eingegangen und werden geprüft", sagt Stadtsprecher Andreas Sterken.

(NGZ)
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