Grevenbroich Ein Plan für bessere Luft

Grevenbroich · Grevenbroich Reichlich Lektüre beschert die Bezirksregierung Düsseldorf den Grevenbroichern: 122 Seiten stark ist der Entwurf für den Luftreinhalteplan zur Reduzierung des - gesundheitsgefährdenden - Feinstaubs, den die Bezirksregierung bis Ende dieses Monats öffentlich auslegt.

 Dem Feinstaub im Tagebau wird der Kampf angesagt. Zwei Beispiele dafür: Straßen im Tagebau werden gereinigt, um aufwirbelnden Staub zu vermeiden. Unbefestigte Wege werden feucht gehalten.

Dem Feinstaub im Tagebau wird der Kampf angesagt. Zwei Beispiele dafür: Straßen im Tagebau werden gereinigt, um aufwirbelnden Staub zu vermeiden. Unbefestigte Wege werden feucht gehalten.

Foto: Lothar Berns

Die Bürger können jetzt dazu Stellung nehmen. "Der Luftreinhalteplan soll die Ergebnisse des 2006 beschlossenen Aktionsplans stabilisieren", erläutert Gerhard Kaltwasser, Dezernent bei der Bezirksregierung.

 Statt Masken sollen die Maßnahmen im Luftreinhalteplan die Menschen schützen.

Statt Masken sollen die Maßnahmen im Luftreinhalteplan die Menschen schützen.

Foto: Lothar Berns

Im Vordergrund steht in Grevenbroich der Tagebau. 2006, musste die Reißleine gezogen werden. Die Messstation in Gindorf hatte46 Überschreitungstage festgestellt. Zulässig sind nur 35 Tage, an denen der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm je Kubikmeter Luft überschritten wird.

Die Bezirksregierung stellte mit dem Kreis und der Stadt einen Aktionsplan auf, dessen Maßnahmen nun komplett in den Luftreinhalteplan übernommen werden sollen. Das mit RWE Power vereinbarte Maßnahmenbündel ist mittlerweile umgesetzt.

l Transportbänder am Kohlebunker und im Bandsammelpunkt wurden mit nassen Gurtreinigungsanlagen ausgerüstet - so werden 57 Prozent weniger Feinstaub erzeugt.

l Förderbänder wurden abgedeckt.

l Fahrzeuge und Straßen werden mehr als früher gereinigt, unbefestigte Wege feucht gehalten.

"Neue Maßnahmen sind derzeit nicht erforderlich. Wir sind auf dem richtigen Weg", so das Resumee von Kaltwasser. Die Zahl der zulässigen Überschreitungstage sei 2008 aller Voraussicht nach eingehalten worden.

Kritische Töne kommen vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der selbst an der Erstellung des Luftreinhalteplans beteiligt war. Zwar begrüßt er den Plan ausdrücklich, doch der BUND werde auf weitere Maßnahmen drängen.

"Zwar ist die Schadstoffbelastung 2008, beeinflusst von günstigen Wetterlagen, deutlich unterhalb der Grenzwerte geblieben. Eine Entwarnung wäre jedoch verfrüht", erklärt Landesverbandsgeschäftsführer Dirk Jansen. Im Januar 2009 seien bereits acht Überschreitungstage registriert worden.

Mehr dazu lesen Sie am Dienstag in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

(NGZ)
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