Schützenfest Die Liebe fürs Leben im Festzelt gefunden

Grevenbroich · Das Schützenfest ist schon seit jeher auch eine Kontaktbörse. Schon mancher hat dort seine Liebe fürs Leben gefunden. Drei Paare haben der NGZ erzählt, wie aus einer Schützenfest-Begegnung eine glückliche Bindung wurde.

 Detlef Bley und Monika Wagner haben sich im Grevenbroicher Festzelt kennen- und lieben gelernt. Seit zwölf Jahren sind sienun ein Paar. Was beide neben dem Schützenfest vereint: die Liebe zu Hunden.

Detlef Bley und Monika Wagner haben sich im Grevenbroicher Festzelt kennen- und lieben gelernt. Seit zwölf Jahren sind sienun ein Paar. Was beide neben dem Schützenfest vereint: die Liebe zu Hunden.

Foto: Lothar Berns

Detlef Bley erinnert sich noch genau an den Moment, als er seine Lebensgefährtin das erste Mal sah. Der Archivar des Bürgerschützenvereins wollte beim Frühschoppen am Montag im Jahr 2001 gerade nach Hause gehen. Doch auf der Tanzfläche fiel ihm dann Monika Wagner (52) auf. "Ich lud sie zum Tanz ein und wir fanden uns sofort sympathisch", sagt der 51-Jährige.

Nach einem langen Abend, der seine Fortsetzung in der Gaststätte "Jägersruh" fand, verloren sich die beiden fürs Erste wieder aus den Augen. "Zwar haben wir uns immer mal wieder gesehen, doch so richtig gefunkt hat es dann erst ein Jahr später", sagt Wagner.

Noch heute leben beide in ihren Häusern in Neuenhausen und in der Südstadt. "Wir haben beide Fulltime- Jobs. Danach sprechen wir uns immer ab, wo wir uns treffen", erklärt die Leiterin einer Kindertagesstätte in Jüchen. Zusammen mit Hunden, Katzen, Hasen und vielen weiteren Tieren sind die beiden jetzt seit zwölf Jahren ein Paar. Auch die insgesamt sechs Kinder aus den vorherigen Beziehungen sind gerngesehene Gäste bei den beiden.

Die Bindung zum Schützenfest haben sie nicht verloren. "Wir kommen aus Schützenfamilien. Für uns spielt das Fest jedes Jahr eine große Rolle", sagen die beiden, die in der Südstadt aufwuchsen. "Bewusst sind wir uns dabei übrigens nie begegnet. Allerdings bin ich sicher, dass ich ihm früher schon mal auf dem Spielplatz begegnet bin", sagt Monika Wagner.

Ebenfalls beim Schützenfest lernten sich Christoph (44) und Sonja Oberbach kennen. Im Jahr 1991 war die heute 41-jährige Hofdame beim Königspaar Hans und Rosi Pesch. Beim Umzug am Sonntagnachmittag stieg ihr Christoph Oberbach hinten auf die Kutsche und sprach sie an: "Du bist die schönste Hofdame und dich heirate ich mal", sagte er. Doch danach zogen noch einige Jahre ins Land.

Silvester 1996 trafen sich die beiden dann auf einer Feier wieder. "Dort hat es dann gefunkt", erinnert sich Sonja Oberbach. Drei Jahre später überraschte sie Christoph Oberbach dann mit einem ganz besonderen Antrag. "Wir stehen noch heute beim Fackelzug immer an der Dicken Emma am Eingang zur Fußgängerzone. Ich habe schon früh gemerkt, dass die vorbeiziehenden Schützen immer ein wenig getuschelt haben. Als dann aber plötzlich Christoph mit einer Herz-Fackel und unseren beiden Namen darauf ankam, war ich leicht erschrocken. So habe ich dann beim Fackelzug meinen Heiratsantrag bekommen und alle wussten es vorher — nur ich nicht", erinnert sich Sonja Oberbach lachend.

Ein Jahr später wurde dann geheiratet. Heute leben beide zusammen mit Sohn Nils (13 Monate) im Buckau-Viertel. Das wohl bekannteste Paar im Grevenbroicher Schützenwesen sind wahrscheinlich Joachim (65) und Angelika Schwedhelm (64). Der Regimentsoberst lernte seine Frau auf dem Marinestützpunkt in Kiel kennen. "Ich hatte mit Grevenbroich damals nichts zu tun. Doch Angelika kam als Besuchergruppe daher und ich war der Ansprechpartner der Gruppe", erklärt der gebürtige Hannoveraner. Auf einem Fest wurde Joachim Schwedhelm dann zum Grevenbroicher Schützenfest im Jahr 1980 eingeladen. Dort kamen sich die beiden näher und der heutige Oberst lernte die Mitglieder des Jägerzugs "Graf Kessel" kennen.

"So bin ich schließlich nach Grevenbroich gekommen, was sich bis heute nur als Glücksfall erwiesen hat", betont der Grevenbroicher Regimentschef. Nach der Hochzeit im Jahr 1981 startete er ein Jahr später auch seine Schützenkarriere. 1995 wurde er Adjutant von Oberst Willi Schäfer und 2006 dann Regimentsoberst. Immer begleitet von seiner schützenfest-erfahrenen Frau Angelika. "Für ihre Unterstützung und ihr Verständnis bin ich ihr sehr dankbar", sagt Schwedhelm.

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