Grevenbroich Allrather Turner wollen Halle fürs Dorf erhalten

Grevenbroich · Der TV Allrath schmiedet große, aber realistische Zukunftspläne: Er will der Stadt die sanierte Turnhalle am Schwanenhof abkaufen.

 Franz-Josef Weihrauch, Präsident des TV Allrath, in der Turnhalle am Schwanenhof. Der Verein will das Gebäude von der Stadt erwerben.

Franz-Josef Weihrauch, Präsident des TV Allrath, in der Turnhalle am Schwanenhof. Der Verein will das Gebäude von der Stadt erwerben.

Foto: Lothar Berns

Wenn Ende Juni dieses Jahres die Grundschule am Allrather Platz geschlossen wird, soll die benachbarte Turnhalle für den Vereinssport und Veranstaltungen weiterhin genutzt werden können. Dafür macht sich der Turnverein (TV) Allrath stark, der für das erst kürzlich sanierte städtische Gebäude seit zwölf Jahren über Nutzungsrechte verfügt. Jetzt will der Verein der Stadt die Halle abkaufen und den Betrieb ab Januar 2017 mit eigenen Mitteln stemmen.

"Wir haben bereits einige Gespräche geführt und sind sehr zuversichtlich, dass die Übernahme der Halle gut funktionieren wird", sagt Franz-Josef Weihrauch, Präsident des TV Allrath. Das Besondere: Der Verein will die Kosten für die Unterhaltung der rund 200 Quadratmeter großen Halle künftig unter anderem mit Kleinveranstaltungen finanzieren. Kalkuliert sind dafür jährliche Kosten von etwa 9000 Euro für Strom, Wasser und die Gasheizung.

"Diese Kosten werden wir tragen können, auch wenn die Nutzungsgebühren, die wir aktuell noch von der Grundschule erhalten, wegbrechen. Mit den Einnahmen aus Veranstaltungen sind wir auf der sicheren Seite", erklärt Weihrauch. Schon am Samstag, 21. März, soll es mit einer "Oldie-Night" losgehen. Geplant ist der Auftritt zweier Bands, die die Besucher mit Musik aus den 1950er, 60er und 70er Jahren unterhalten wollen.

"Die Halle ist die einzige Sportstätte des TV Allrath und als eine Art Veranstaltungsmittelpunkt für das Dorf von elementarer Bedeutung", betont Franz-Josef Weihrauch. Durch den Kauf der Halle soll die weitere Nutzung garantiert werden. "Tatsächlich übernehmen könnte der TV die Sporthalle allerdings erst zum 1. Januar 2017, weil bis dahin noch Konjunkturmittel zurückgezahlt werden müssen, die die Stadt 2010 in die Sanierung beziehungsweise Erweiterung unserer Halle gesteckt hat", erklärt der TV-Präsident den angedachten Zeitplan. "Wir erfahren für unser Vorhaben von den Fachbereichen der Stadt Grevenbroich große Unterstützung", sagt der 56-Jährige, der bei der Kreisverwaltung beschäftigt ist und als gebürtiger Allrather mit der 1964 erbauten Sporthalle aufgewachsen ist. "Ich selbst habe dort etliche Jahre Prellball gespielt und war zuletzt als Trainer und Übungsleiter aktiv. Deshalb liegt mir die Halle besonders am Herzen."

Dass viele Allrather ähnlich empfinden, zeigt die starke Beteiligung an der letzten großen Umbaumaßnahme vor fünf Jahren. "In etwa 1500 Arbeitsstunden wurde die Halle mit Hilfe zahlreicher Vereinsmitglieder energetisch saniert und erhielt mit einem Anbau eine neue Damenumkleide mit sanitären Einrichtungen", blickt Franz-Josef Weihrauch zurück. Damals investierte die Stadt rund 170 000 Euro in die Halle, der TV steckte weitere 50 000 Euro aus der Vereinskasse in den Umbau. Größere Investitionen dürften also in den kommenden Jahren nicht mehr nötig werden.

Der TV Allrath will mit dem Kauf der Halle die Weichen für die Zukunft stellen. Geplant ist laut Weihrauch neben Veranstaltungen - dazu zählen auch ein Herbstfest und Karnevalssitzungen - auch eine Erweiterung des Sportangebots im Mutter-Kind- und Seniorenbereich.

(NGZ)
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