Goch Kältebrücken vermeiden

Goch · Seit Juni ist Marcus Knappmann bei den Gocher Stadtwerken für Energiefragen der Bürger zuständig. Er gibt telefonisch Ratschläge zur Energieersparnis oder nimmt Gebäude vor Ort genau unter die Lupe.

Während ein Mann mit einem Laubbläser den Parkplatz der Stadtwerke von Blättern befreit, sitzt Energieberater Marcus Knappmann am Schreibtisch seines Büros und gibt Gocher Bürgerinnen und Bürgern wichtige Tipps zum Energie sparen.

Vom Rat zu einer Energiesparlampe mit Reflektor oder mit Großkolben bis zum Einsatz einer Wärmebildkamera, die wegen der Temperaturunterschiede vorwiegend in den Wintermonaten Verwendung findet, bieten Stadtwerke und Knappmann individuelle Beratung an.

Seit dem 1. Juni ist der 41-jährige Knappmann der neue Mann bei den Stadtwerken. Mit ihm wollen die Stadtwerke den Gochern in Energiefragen noch stärker zur Seite stehen. Seine Hauptaufgabe ist das Er- und Ausstellen von Energieausweisen.

Dabei wird zwischen dem verbrauchsabhängigen (bezieht sich auf den Durchschnitt des bisherigen Verbrauchs der Bewohner) und dem bedarfsabhängigen (gemessen am Gebäude selbst) unterschieden.

Wie spart man im Alltag Energie?

"Viele Leute rufen an und fragen grundsätzlich nach, wie sie im Alltag bei sich zuhause Energie einsparen können", bilanziert Knappmann die ersten Monate. Bei einem Ortstermin sieht er sich dann das Gebäude genau an und arbeitet sich mit einer Liste von der Heizungsanlage im Keller bis zur Dämmung im Dachboden vor.

Aus den gesammelten Daten erstellt er später den Energieausweis — vergleichbar ist das in etwa mit den farbigen Energieverbrauchsetiketten, die mittlerweile viele größere Elektrogeräte kennzeichnen. Je grüner die Klassifizierung, desto umweltschonender.

"Wichtig ist jedoch bei allen Vorschlägen zur Dämmung oder beispielsweise Isolierung, dass immer auch die Kostenfrage berücksichtigt wird", gibt Knappmann zu bedenken, schließlich gehe eine Grundsanierung unter Umständen kräftig ins Geld. Dennoch ist es für Vermieter oder Verkäufer sehr interessant, sich solch einen Ausweis ausstellen zu lassen, da sie die Gebäude schließlich auch als Wertanlage betrachten.

Eine Wertanlage, deren energetischen Schwachstellen Knappmann im Winter sogar mit ausgefeilter Technik zu Leibe rückt. Auf den entstehenden Wärmebildern sind dann beispielsweise sogenannte "Kältebrücken" zu erkennen, einzelne, örtlich begrenzte Schwachstellen eines Gebäudes, die eine geringere Wärmedämmung haben als die umliegenden Flächen.

Solche Brücken gilt es zu vermeiden, um bei der abschließenden Bewertung durch die Stadtwerke ein gutes Ergebnis zu erreichen.

(RP)
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