Goch Gocher Arche feiert rundes Jubiläum

Goch · Seit 2003 kümmert sich der Verein um die Belange bedürftiger Gocher. Darum wird im August an zwei Tagen gefeiert. neben einem Info-Stand und vielen Enten-Spardosen wird es einen speziellen ökumenischen Gottesdienst geben.

 205 Enten-Spardosen werden im Rahmen des Jubiläums verteilt. Damit wollen Iris Böttcher, Theo Denneßen, Norbert Gerding und Rahel Schaller (v.l.) Spenden für die Arche sammeln.

205 Enten-Spardosen werden im Rahmen des Jubiläums verteilt. Damit wollen Iris Böttcher, Theo Denneßen, Norbert Gerding und Rahel Schaller (v.l.) Spenden für die Arche sammeln.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Ein kleiner Flur führt in der Gocher Innenstadt zu einem nicht wesentlich größeren Büro. Es gehört der Arche. Zwei Kräfte kümmern sich in dem Raum um die Belange und Probleme der Bürger und an manchen Tagen kann es hier sehr voll werden. "Da stehen sie in der Warteschlange mit vier oder fünf Leuten vor dem Büro", erklärt Rahel Schaller, Vorsitzende des Vereins. Das Warten kann dann auch mal etwas länger dauern. "Manchmal hat einer ein so kompliziertes Anliegen, dass es den gesamten Vormittag in Anspruch nimmt", sagt Schaller.

 Eine frisch eingetroffene Lebensmittel-Lieferung für die Gocher Tafel.

Eine frisch eingetroffene Lebensmittel-Lieferung für die Gocher Tafel.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dass den Gocher Bürgern werktags in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12 Uhr mit so viel Akribie bei jedem kleinen und großen Bedürfnis geholfen wird, ist wahrscheinlich auch der Grund des Erfolges der Arche, die in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. "Wir sind selbst überrascht, dass es sie bereits so lange gibt", so Schaller. Nicht wenige dachten im Jahr 2003, dass die Stadt Goch eine solche Anlaufstelle gar nicht braucht. Armut gab es zwar überall in den Köpfen, aber nicht vor der eigenen Haustür.

Im Herbst des Jahres 2003 wurde der Verein unter Mitwirkung der evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden gegründet. Zur Eröffnung wurden alle interessierten Bürger eingeladen. "Wir hatten vorab gesagt, dass wir schon zufrieden sind, wenn 20 Leute kommen", berichtet Schaller heute. An diesem Tag kamen jedoch 40. Eine Zahl, die die Notwendigkeit einer solchen Organisation in Goch umgehend unter Beweis stellte.

Von da an wuchs die Arche immer weiter. 2006 zog der Verein in die Gocher Innenstadt, in der heute 25 teils ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten. Die Arche umfasst seit 2008 zudem die Tafel, bei der die bedürftigen Bürger Gochs dienstags und freitags Essen bekommen. Hier arbeiten nochmals rund 70 Leute. Das Angebot der Tafel nehmen rund hundert Bürger jedes Mal war. Etwa 300 haben einen Ausweis, der sie berechtigt, zur Tafel zu gehen. Bedürftige können ihn nebenan bei der Arche beantragen.

Dass das alles reibungslos abläuft, bedarf einer guten Organisation. "Alle Mitarbeiter müssen sich untereinander immer wieder absprechen", erklärt Norbert Gerding vom Caritasverband. Da viele ehrenamtliche Mitarbeiter, die nicht immer da sind, in der Arche arbeiten, müssen die anderen Mitarbeiter über die Fälle ebenfalls gut informiert sein. Das geschieht vor allem durch zahlreiche angelegte Akten.

Das Jubiläum feiern Tafel und Arche jetzt zusammen an zwei Tagen. Am Samstag, den 23. August, baut die Arche einen Infostand vor der Sparkasse in der Voßstraße auf. Neben einem Glücksrad, bei dem es kleine Preise zu gewinnen gibt, werden auch 205 Enten-Spardosen verteilt. Mit diesen sollen die Bürger Spenden für die Arche sammeln. Bis Samstag, den 30. August, kann die befüllte Spardose beim Geschenkehaus Peters in der Voßstraße abgegeben werden.

Ebenfalls am 30. August ist ein Empfang mit einem ökumenischen Gottesdienst um 11 Uhr in der evangelischen Kirche in Goch geplant. Dieser wird auch eine Rückkehr zum Ursprung sein. Denn die Kirchen haben im Jahr 2003 erheblichen Anteil an der Gründung der Arche gehabt.

(RP)
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